Bürgermeisterkandidat Ringel empfiehlt Kompromiss für „Alte Villa“

Sozialer Wohnungsbau für seniorengerechtes Wohnen

Foto: J. Foisinger

(Bruchköbel/pm) - Zu teilweise heftigem Schlagabtausch kam es im Bauausschuss am 1. Oktober über die weitere Entwicklung des Grundstücks Hauptstraße 113a in Bruchköbel:

 

Soll, wie vom Bruchköbeler Bürgerbund vorgeschlagen, dort betreutes Wohnen für Senioren angeboten werden, oder entsprechend der Vorlage des Magistrats sozialer Wohnungsbau entstehen?Den Vertretern von Bündnis 90/Die Grünen kam die Debatte teilweise vor wie der berühmte „Streit um des Kaisers Bart“, haben doch beide Vorschläge ihre Berechtigung und liegen vielleicht gar nicht so weit auseinander. Darauf deuteten auch Bemerkungen des Baugenossenschafts-Vorstands Jens Schneider hin.

Uwe Ringel, Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat der Grünen, schlägt nun einen Kompromiss vor, der die beiden auf den ersten Blick konkurrierenden Anträge verbindet.

Danach soll die Baugenossenschaft das neue Wohngebäude wie im Vorschlag des Magistrats beschrieben zum maximalen Mietpreis von 7,50 Euro errichten und sich für die Dauer von 20 Jahren an die Preisbindung nach Förderrichtlinie des Landes Hessen zur sozialen Mietwohnraumförderung binden. Die Wohnungen werden – die Baugenossenschaft hat damit Erfahrung – seniorengerecht ausgestattet. Gleichzeitig werden die Wohnungen auf maximal drei Zimmer reduziert. Vermietet werden sie nur an Personen, die Anspruch auf den Bezug von Sozialwohnungen und das Mindestalter von 70 Jahren erreicht haben. Mit der Arbeiterwohlfahrt ist zu vereinbaren, dass die Mieter der Wohnungen im Sinne des „betreuten Wohnens“ die Dienstleistungen des angrenzenden Seniorenwohnheims (Grundleistungen im Bereich der Sicherheit, allgemeiner Betreuung und niedrigschwellige Unterstützungsleistungen) nutzen können, um das selbständige Leben im Alter erleichtern.

Die Einzelheiten der Umsetzung, so die Grünen, können durch den Magistrat entwickelt und der Stadtverordnetenversammlung zum Beschluss vorgelegt werden. „Sowohl der soziale Wohnungsbau als auch die Hilfe, im Alter noch so autark wie möglich zu sein, sind zu wichtig, um sie parteipolitischem Kalkül unterzuordnen“, meint Uwe Ringel. „Mit unserem Vorschlag – sozialer Wohnungsbau für seniorengerechtes, betreutes Wohnen – verbinden wir die nur scheinbar konkurrierenden Ideen für die Hauptstraße 113a zu einer gerade an diesem Ort optimalen Lösung“. Die Grünen hoffen, dass sich auch die anderen Fraktionen für diesen Kompromiss erwärmen können. In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bau, Umwelt und Verkehr, zu der auch ein Vertreter der Arbeiterwohlfahrt geladen werden soll, kann der Vorschlag diskutiert werden.