Bruchköblerin spielt in Friedberger Theater Grinsekatze im Stück „Alice im Anderland“

Claudia Lieb probt aktuell für das Stück „Alice im Anderland“ auf der Bühne. Bild: pm

Bruchköbel – Wenn das Helden-Theater aus Friedberg im November mit seiner neuen Produktion, Stefan Altherrs „Alice im Anderland“, Premiere feiert, ist auch eine Bruchköblerin auf der Bühne. Claudia Lieb spielt die Grinsekatze.

Sie hatte schon immer großen Spaß am Verkleiden und daran, ein Publikum zu unterhalten. In der Grundschule spielte sie das erste Mal bei einer Schulveranstaltung eine der Hauptrollen, und auf so ziemlich jeder größeren Feier ihrer Eltern studierte sie Darbietungen ein. Was treibt sie jedoch dazu, einmal in der Woche den Weg nach Friedberg zu den Proben anzutreten, wo es doch viele Theatergruppen gäbe, die näher zu erreichen sind?

Mit 17 Jahren las sie an der Berufsschule einen Aushang am Schwarzen Brett. Die Theatergruppe Helden suche Mitspieler. Das war vor über 30 Jahren und zudem in Rödelheim, wo sie damals wohnte. Seitdem ist sie dabei und hat in etlichen Stücken mitgespielt. Weder ihre eigenen Umzüge – zuletzt nach Bruchköbel – noch der Umzug des Amateurtheatervereins von Frankfurt nach Friedberg hat sie trennen können. Die 48-Jährige liebt es, in Rollen zu schlüpfen, sich in Verhaltensweisen und Charakterzüge einzufühlen, sie zu imitieren, und so den eigenen Horizont zu erweitern und Teil eines Prozesses zu sein, der am Ende eine Geschichte erzählt.

Das Stück, an dem der Theaterverein seit dem Frühjahr probt, ist im Gegensatz zum Roman „Alice im Wunderland“ nicht für Kinder geeignet. Posttraumatische Belastungsstörungen nach Kriegserlebnissen, Infantizid und Drogenmissbrauch sind nur einige der Themen, die das Stück bearbeitet.

Die Aufführungen sind amheutigen 4. November, 15.30 und 19.30 Uhr, und am Sonntag, 5. November, 15.30 Uhr, jeweils im Albert-Stohr-Haus, Ludwigstraße 34 in Friedberg. Außerdem am Sonntag, 10. Dezember, 15.30 Uhr, im großen Saal der Trinkkuranlage, Ernst-Ludwig-Ring 1 in Bad Nauheim. Die Veranstaltungsorte sind jeweils barrierefrei erreichbar. Der Vorverkauf läuft online unter heldentheater.de. Karten können zu 21 Euro (ermäßigt 15 Euro) erworben werden.
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