Ein neues Begegnungszentrum?

Sozialzentrum, Wasser, Rathaus: Veränderungen angekündigt

Foto: J. Foisinger

(Bruchköbel/jgd) – Es war durchaus ein überraschendes Feuerwerk an Neuigkeiten, das Bürgermeister Maibach in der ersten Sitzung nach der Sommerpause vor den Stadtverordneten abbrannte. Rein sachlich besehen, dürften einige der Mitteilungen zu gravierenden Maßnahmen in der Verwaltung der Stadt führen.

Als Wermutstropfen kann man dagegen ansehen, dass die Unterschriften unter die Verträge zur Stadterneuerung noch ausstehen.

In seinem aktuellen Bericht hatte Maibach mehrere Beschlüsse und Vorhaben des Magistrates aufgelistet. Zunächst teilte er mit, dass der Umzug der Sozialen Dienste in die neuen Räume der Hauptstraße 79a nun bald losgehen werde. Das war natürlich schon länger bekannt. Überraschend war dann aber, was Maibach zur Nutzung der freiwerdenden Räume am Bürgerhaus mitzuteilen hatte: Die wollen er und sein Magistrat nämlich nicht bis zu deren Abriss leer stehen lassen (hier soll ja in ca. 3 Jahren ein neues Geschäftszentrum entstehen), sondern einer Interimsnutzung unterziehen - für Senioren- und Jugendarbeit, und als Begegnungsstätte. Im Grunde würde daraus also ein zeitweiser Ersatz für das bereits abgerissene Seniorenzentrum und das Jugendzentrum.

Neue Parkmöglichkeiten

Und es gab weitere Nachrichten mit einem gewissen Nutzwert. Der Fritz-Horst-Platz vor dem Bürgerhaus soll wegen der Parkplatzknappheit während der Innenstadt-Bauarbeiten zu einem zusätzlichen Parkplatz umgewidmet werden. Darüber hinaus sei der alte Festplatz im Niederried, so Maibach, nun ebenfalls bereit für das Parken. Dieser Platz werde beleuchtet und könne die Innenstadt vor allem von Dauerparkern entlasten. Und für die Parkraumnutzung könnte langfristig auch das jetzt von Maibach angekündigte Jobticket für städtische Angestellte hilfreich sein: Mitarbeiter aus den Stadtteilen oder von außerhalb können dann auf die Nutzung eigener PKWs verzichten. - Die Installation des ersten WLAN-Hotspots am Schwimmbad hatte bereits das Stadtmarketing öffentlich bekannt gemacht. Maibach bekräftigte, dass bald weitere folgen sollen. Insgesamt sind 10 Hotspots im Stadtgebiet vorgesehen. - Auch Maibachs Schilderungen seiner Gespräche mit den Kreiswerken Main-Kinzig stießen auf gespanntes Interesse. Nach den politischen Streitereien um das harte Bruchköbeler Trinkwasser scheint sich jetzt ein Weg zu eröffnen, um Bruchköbel mittelfristig wenigstens mit Wasser mittleren Härtegrades zu versorgen. Die Kreiswerke wollen offenbar ernsthaft prüfen, ihre Wasserzubringer-Leitungen zu vernetzen, um härtere und weichere Wasserqualitäten zu vermischen. Zur Zeit der Verhandlung des neuen Versorgungsvertrages war aus der Politik immer wieder gefordert worden, Bruchköbel den Zugang zu weicherem Wasser zu ermöglichen. Zusagen anderer Versorger waren allerdings damals nicht zu bekommen.

Wiederbelebung des Alten Rathauses?

Bürgermeisterkandidatin Sylvia Braun nutzte dann die Gelegenheit der regelmäßigen Fragerunde, den Bürgermeister zu weiteren populären Themen zu interviewen. Dabei kamen weitere positive Botschaften heraus. Braun fragte zum Beispiel nach dem Status des neuen Tagespflegeprojektes – ob hier bereits Erfahrungen oder gar Erfolge zu vermelden seien? Maibach bestätigte das. Resonanz und Nachfrage seien groß, es gebe bereits viel Beratungsarbeit, das Projekt lasse sich gut an. Auch zum Stand beim irgendwann beabsichtigten Wiederbezug des Alten Rathauses ließ sich Maibach von Braun neue Informationen entlocken. Es habe inzwischen zwei Termine mit Denkmalschutzbehörden gegeben. Die gute Botschaft daraus: Der Stadt werde es entgegen früherer Stellungnahmen nun doch erlaubt, einen Aufzug an das Gebäude anzubauen. Mit einem Aufzug könnte das Haus erstmals überhaupt barrierefrei erschlossen werden. Die mangelnde Barrierefreiheit war bislang ein wesentliches Hemmnis, das Haus vollwertig in Betrieb zu nehmen. Nun sind wieder neue Optionen denkbar, das Alte Rathaus zu nutzen oder auch zum Beispiel zu verpachten.

Noch fehlende Unterschriften

Noch nicht geleistet waren dagegen bis zum Abend der Versammlung die Unterschriften unter den Vertrag mit dem Baudienstleister, der die „Neue Mitte“ bauen wird. Das Dokument stecke noch in letzten Detailverhandlungen. Maibach stellte den Vollzug jedoch für bald in Aussicht und hielt am Spatenstichtermin im Oktober fest. Auch die Verkaufsdokumente für das Gelände des Bürgerhauses sind noch nicht fertiggestellt. Deren Vorlage war den Stadtverordneten eigentlich für die letzte Sitzung angekündigt. Hier scheint jedoch die Sommerpause den Ablauf verzögert zu haben.