Unsere Kreisel sollen schöner werden

Viel Zustimmung für FDP-Antrag / Und andere Themen im Parlament

Foto: J. Dick

(Bruchköbel/jgd) – In der jüngsten Sitzung des Stadtparlamentes entzündete sich an einem Antrag der FDP ein erstes zaghaftes Duell der Bürgermeisterkandidaten – zumindest derjenigen, die derzeit im Parlament einen Sitz haben.

Für die FDP hatte Fraktionssprecherin Sylvia Braun vorgeschlagen, auf die Suche nach Sponsoren zu gehen, um Pflege und Schmuck der Kreisel am Viadukt und in Richtung Erlensee kostengünstig sicherzustellen. Als positives Beispiel für schöne Kreiselgestaltung verwies sie auf den stets gut gepflegten „Pferdchen“-Kreisel am Rossdorfer Ortseingang. Auch ohne das seinerzeit privat finanzierte Pferde-Monument würde der Kreisel ansehnlicher wirken als die Kreisel an den Ortseingängen der Kernstadt, so Braun.

Sylvia Braun ist bekanntlich vor einigen Tagen als letzte von nun 7 Kandidaten in den Bürgermeisterwahlkampf eingetreten. Ihr Antrag war insofern zeitlich perfekt platziert. Braun ist im Parlament als eine Fraktionsvorsitzende bekannt, die an ihren Themen mit ausdauernder Zähigkeit „dranbleibt“. Entsprechend unterstrich sie, dass sie mit ihrer FDP schon vor Jahren einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Viaduktkreisels vorgeschlagen habe. Der Antrag wurde damals mit breiter Mehrheit angenommen, hatte interessante Vorschläge und am Ende einen Sieger gebracht. Allerdings scheiterte das Projekt dann am Einspruch des hessischen Straßenbauamtes „Hessen Mobil“. Das will aus Sicherheitsgründen keine größeren Installationen auf dem kompliziert zu befahrenden „Turbokreisel“ sehen. Brauns neues Konzept ist nun etwas bescheidener angelegt – vorrangig gehe es ihr um eine Gestaltung mit Bepflanzungen.

Einverständnis von allen Seiten

Im Verlauf der Diskussion meldeten sich weitere Bürgermeisterkandidaten zu Wort, die merkten, dass mit dem Anliegen Sympathiepunkte beim Publikum gewonnen werden können. CDU-Fraktionssprecher Thomas Sliwka, der mit seiner Parteiführung wegen seiner selbst ausgerufenen Kandidatur im Clinch liegt, wollte dem Thema sogleich eine kabarettistische Note verpassen, indem er als Kreiselschmuck eine „sechs Meter hohe Trompeterstatue“ vorschlug. Diese solle zeigen, so Sliwka, dass Bruchköbel eine „Stadt der Blasmusik“ sei. Allerdings wisse man inzwischen, dass Hessen Mobil einem solchen Unterfangen widersprechen würde, räumte er seine Spaßidee sogleich wieder ab. - Auch Patrick Baier, Bürgermeisterkandidat und Fraktionsmitglied des BBB, wollte bei dem Thema nicht hintenan stehen: Er signalisierte ebenfalls seine Unterstützung für den Antrag und verwies auf die spektakulär gestalteten Kreisel in Erlensee. Allerlei Monumente und sogar eine historisierende Limes-Ausstellung haben dort die Verkehrskreisel in regelrechte Erlebnisparks verwandelt. - Uwe Ringel (B90/Grüne), ebenfalls Kandidat um das Amt, wich dagegen mit seiner Stellungnahme von der allgemeinen Begeisterung ein bißchen ab. Er wies darauf hin, dass ein mit blühenden Pflanzen begrünter Kreisel natürlich keinesfalls zu allen Jahreszeiten „schön“ aussehen könne. Jahreszeitlich bedingt, fallen halt manchmal die Blätter ab, und mal seien schöne Blüten eben auch verblüht. „Schönheit“ sei hier ein relativer Begriff - dieser unterliege nun mal auch dem natürlichen Werdegang. Am Ende der Debatte stimmten jedoch alle Fraktionen dem Antrag der FDP-Sprecherin zu.

Fahrradsperren werden überprüft

Ein Antrag des BBB wollte die Überprüfung der Fahrradsperren auf den öffentlichen Fahrradwegen erreichen. Der BBB-Stadtverordnete Joachim Rechholz begründete dies: Manche der zumeist als gegenüberliegende Gitter angelegten Sperren seien schlecht passierbar für Menschen, die mit Elektromobilen, mit Lastenfahrrädern oder Fahrradanhängern unterwegs sind. Das Durchkommen ist beschwerlich. Die Versammlung stimmte dem BBB-Antrag einstimmig zu.

Spannende Neuigkeiten am Rande

Weitere interessante „Kurznachrichten“ des Magistrates ließen an diesem Abend aufhorchen. So gab Bürgermeister Maibach bekannt, dass in den nächsten Wochen der Umzug der Sozialen Dienste in das neue, angemietete Domizil in der Hauptstraße 79a erfolgen wird. Das seitherige Gebäude vor dem Bürgerhaus soll dann frei werden für Jugendarbeit, für Versammlungsabende, für Seniorenarbeit und das „Café Barrierefrei“. Für die Zeit der Bauarbeiten an der „Neuen Mitte“ wäre somit ein Ersatzplatz für die verlorenen Räume im Senioren- und im Jugendzentrum gefunden. - Auch für den derzeit verwaisten Fritz-Horst-Platz hat man eine Verwendung im Auge: Auf der Fläche sollen 25 zusätzliche Parkplätze eingerichtet werden. - Fortschritte auch beim Alten Rathaus: Gespräche mit den Denkmalbehörden über die Erlaubnis zur Anbringung eines Aufzuges sind positiv verlaufen. Das Alte Rathaus wäre damit barrierefrei zugänglich, die Nutzungsmöglichkeiten würden sich erweitern. - Interessant auch Mitteilungen des Bürgermeisters von den Gesprächen mit den Kreiswerken zum Stichwort „Weiches Wasser“: Offenbar sehen es die Kreiswerke als möglich, die Wasserleitungen der Region so zu vernetzen, dass harte und weiche Wassersorten „gerechter“ miteinander vermischt werden können. Das könnte langfristig zu einem weicheren, „mittleren“ Härtegrad des Bruchköbeler Wassers führen.