Wunsch-Großeltern: Projekt der Bürgerhilfe wurde gestartet

Interessierte Eltern können sich melden

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Im vergangenen Frühjahr startete die Bruchköbeler Bürgerhilfe das Projekt „Wunsch-Großeltern“.

Die Bürgerhilfe erweitert ihr Angebot damit um ein spannendes, die Generationen verbindendes Konzept, das wie alle Angebote der Bürgerhilfe auf dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe beruht. Die Bürgerhilfe Bruchköbel e.V. ist ein seit 2002 bestehender eingetragener Verein, deren Mitglieder das Ziel verfolgen, sich gegenseitig zu helfen und ein Miteinander von Alt und Jung zu schaffen. Auf diesem Weg ist man weit vorangekommen. Die Vernetzung über das gegenseitige Helfen und Hilfe-Annehmen ist in nun fast zwei Jahrzehnten für viele Menschen in Bruchköbel zum Begriff, und nicht selten auch zum festen Bestandteil ihrer alltäglichen Planungen geworden.

Generationen verbinden

Wer den Begriff „Wunsch-Großeltern“ im Internet googelt, bekommt sofort Hinweise auf viele Projekte in größeren wie auch kleineren deutschen Städten auf den Bildschirm. Schon seit geraumer Zeit werden „Wahlgroßeltern“, „Leihgroßeltern“, „Oma-Opa-Dienste“ gesucht und gefunden. Allgemein hat sich dafür der jetzt auch in Bruchköbel verwendete Begriff „Wunsch-Großeltern“ etabliert. Ein solches Projekt läuft zum Beispiel in der Nachbarstadt Maintal schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich. Die Bruchköbeler Bürgerhilfe ist nun ebenfalls erste Schritte zur Umsetzung dieser Idee gegangen.

Worum geht es dabei genau? „Ein Anlass für Familien und Alleinerziehende, das Angebot ‘Wunsch-Großeltern‘ zu nutzen, kann der Wunsch nach Kontakt zwischen den Generationen sein, der Wunsch nach etwas ‘kinderfreier‘ Zeit oder nach genereller Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder“, so betonen es Sabine Schlecker und Joachim Rechholz von der „Bürgerhilfe“ im Gespräch mit dem BK. Den Wunsch-Großeltern biete das Projekt Gelegenheit, eine erfüllende ehrenamtliche Aufgabe zu übernehmen, die ein die Generationen übergreifendes Miteinander ermöglicht. Das Projekt kann also für Familien mit Kindern, wie auch für ältere Menschen, die sich als Wunsch-Großeltern zur Verfügung stellen, einen großen Gewinn bedeuten.

Ermutigender Start

Die Bürgerhilfe will zwei Modelle anbieten. Erstens Wunsch-Großeltern, die einen engeren und zeitlich intensiveren Kontakt zu einer Familie und deren Kindern suchen. Zweitens Wunsch-Großeltern, die eine Familie eher zeitlich begrenzt und nur bei Betreuungsbedarf unterstützen möchten. Das Projekt ist insoweit nicht zu verwechseln mit der Vermittlung von Tagesmüttern oder Haushaltshilfen.

Erste Interessenten haben sich inzwischen bei der Bürgerhilfe gemeldet. Davon ermutigt, will Sabine Schlecker das Projekt durch weitere Interessenten ausbauen und so auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Die frühere Erzieherin und KiTa-Leiterin ist mit ihrer beruflichen Erfahrung quasi „vom Fach“. Sie koordiniert die Aktivitäten, kümmert sich um die Vermittlung zwischen Eltern und Wunsch-Großeltern, klärt die Rahmenbedingungen, sorgt für die nötigen Strukturen.

Welche Voraussetzungen sollen Wunsch-Großeltern, Familie, Alleinerziehende mitbringen? Für Wunsch-Großmütter und -väter gilt generell: Man mag den Umgang mit Kindern. Man wünscht sich eine erfüllende, ehrenamtliche Aufgabe im Miteinander der Generationen. Man hat Interesse am regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Eltern und Familien wiederum wünschen sich für ihr Kind eine vertrauenswürdige Person, die sie ab und zu entlasten kann, und die dem eigenen Kind, den Kindern einen Generationen übergreifenden sozialen Kontakt bietet.

Es gibt inzwischen einen informativen Flyer und Informationen auf der Homepage der „Bürgerhilfe“ (www.buergerhilfe-bruchkoebel.de). Eine Voraussetzung ist, dass man der Bürgerhilfe gegen einen geringen Jahresbeitrag beitritt. Menschen, die sich dies für sich vorstellen können, kontaktieren zunächst das Büro der Bürgerhilfe Bruchköbel (Telefon 06181-9 39 80 93 / Bürozeiten: Montag, Mittwoch, Freitag 10.00 - 12.00 / Donnerstag 16.00 - 18.00 Uhr). Sabine Schlecker meldet sich dann telefonisch bei den Interessenten. Man verabredet ein Treffen. Im persönlichen Gespräch werden Motivation und Wünsche genauer geklärt. Und es gibt auch einen formalen Teil: Über Fragebögen teilen Eltern wie auch Wunsch-Großeltern ihre Intentionen und ihre persönlichen Daten mit. Wunsch-Großeltern müssen darüber hinaus ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis zur Verfügung stellen. Es gelten auch Regeln zur Schweigepflicht. Ist das Formale geklärt, und passt es also für alle Seiten, dann vermittelt die Bürgerhilfe schließlich die „Wunsch-Großeltern“ an die Erziehenden.