Schützenverein Diana Hausen stellt neue Luftdruck-Schießanlage vor Mit modernster Technik ins Schwarze treffen

Bei der Vorstellung überzeugten die Aktiven zahlreiche Gäste von der exakten Messung und der detaillierten Anzeige der Ergebnisse und begleiteten Interessierte, mit dem Luftgewehr auf die virtuelle Scheibe zu zielen. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Der unbedarfte Besucher vermutet einen Online-Shop, eine Schalterhalle oder eine futuristische Kunstinstallation. Tatsächlich handelt es sich bei dem hellen Saal mit den kleinen Monitoren auf dem Tresen und den Lichtschächten an der Rückwand um die neue Luftdruck-Schießanlage des Schützenvereins Diana Hausen.

Mitglieder haben sie in den vergangenen Monaten in Eigenregie mit modernster Technik ausgestattet. Am Samstag überzeugten die Aktiven zahlreiche Gäste von der exakten Messung und der detaillierten Anzeige der Ergebnisse und begleiteten Interessierte, mit dem Luftgewehr auf die virtuelle Scheibe zu zielen.

Die meiste Zeit nahm die Planung der Umrüstung in Anspruch, erinnert sich Udo Koch, Erster Vorsitzender des Vereins. Der Vorstand berechnete die Eigenmittel und beantragte Zuschüsse für die Erneuerung der Zehn-Meter-Schießstände. Die Arbeiten begannen vor einem Jahr mit einer Begehung mit Sachverständigen, berichtete Koch.

Kernstücke der Anlage sind die Messrahmen an der Wand mit optischer Schussauswertung. Das bedeutet, es muss keine Papp-Zielscheibe über einen Seilzug mehr herbeigefahren werden. Die Patrone durchdringt einen Infrarot-Messlichtvorhang und wird dabei von zwei Hochgeschwindigkeits-Optiken erfasst. Das Gerät errechnet mithilfe von vielen Strahlen von allen vier Seiten 40 000 Bilder pro Sekunde und gewährleistet so eine Messgenauigkeit auf fünf Hunderstel Millimeter.

Hinter jedem Messrahmen ist ein Trommelkugelfang montiert, der die Luftdruck-Munition abfängt und in einen Behälter leitet. Jeder Schuss ist auf der virtuellen Scheibe auf den kleinen Monitoren am Standort des Sportlers sofort erkennbar. „Schützen-Informationszentrum“ nennt sich das System mit einer grafischen Darstellung.

Es zeigt die Zahl der abgegebenen und der noch möglichen Schüsse an, den jeweiligen Ringwert und die verbleibende Zeit. Nach einem 15-minütigem Einschießen stehen den Sportschützen 50 Minuten für 40 Schuss mit Luftgewehr oder -pistole zur Verfügung, informierte Marcus Koppenburg vom Vorstand.

Er bedient den Zentralcomputer der Anlage und hat einen direkten Zugriff auf alle Stände. Von seiner Position aus wird die Disziplin eingegeben und der Wettkampf gestartet. Das Geschehen kann auch per Beamer oder Flachbildfernseher dem Publikum im Schützenhaus zugänglich gemacht werden. Bernd Ott war Bauleiter, kümmerte sich um Elektrik und EDV, verlegte mehr als einen Kilometer Kabel für 60 Meter moderne Lichtbänder. Siegfried Kaufmann installierte die Messrahmen und Kugelfang, Luigi Caliendo verarbeitete 260 Quadratmeter Gipskartonplatten und viel Farbe.

Zahlreiche Helfer hatten zuvor bei der Demontage der alten Anlagen mit angepackt. Insgesamt leisteten sie 860 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Die Kosten betrugen 61 944,56 Euro, Zuschüsse gewährte das Land Hessen, der Landessportbund, der Kreis Offenbach, die Stadt Obertshausen und die Stadt Offenbach über den Schützenverein Hubertus Bieber.

Ferner trainieren an der Leipziger Straße auch der Sportpistolenclub und Challenge Offenbach, Gut Ziel Mühlheim sowie Vereine aus Heusenstamm und aus Rodgau-Hainhausen.