Auch die kleinen Besuchern durften einmal das Luftgewehr ausprobieren Tag der offenen Tür bei den Diana-Schützen in Hausen

Für die vier Laien war es gar nicht so einfach auf einer Distanz von zehn Metern die Zielscheibe zu treffen. Foto: m

Obertshausen (m) – Sie kommen oft mehrmals in der Woche, trainieren und schießen sich an die Spitze. Für ein halbes Dutzend Vereine ist die Anlage des Schützenvereins Diana Hausen eine Heimat. Beim Tag der offenen Tür stellten die Gastgeber am vergangenen Sonntag ihre Stände vor, die zu den größten und modernsten in der Region zählen.

Zahlreiche Besucher trafen „ins Schwarze“, wenn die Zielscheiben in zehn Metern Distanz auch nur virtuell existieren. Keine Drahtbahnen führen mehr den dünnen Pappkarton mit den Ringen drauf von der Wand zum Schützen und wieder zurück. Wenn Sportler oder Gäste jetzt mit Luftgewehr oder -pistole auf die kleinen Kreise zielten, wurden die „Treffer“ gescannt und digital abgebildet.

„Messrahmen mit optischer Schussauswertung“, nennt sich die Technik. Das Geschoss durchdringt einen Infrarot-Messlichtvorhang und wird dort von zwei Hochgeschwindigkeits-Optiken erfasst. Das Gerät errechnet mithilfe von zahlreichen Strahlen von allen vier Seiten 40. 000 Bilder pro Sekunde und gewährleistet so eine Messgenauigkeit auf fünf Hundertstel Millimeter genau. Hinter diesem Rahmen ist ein Trommelkugelfang montiert, der die Luftdruck-Munition abfängt und in einen Auffangbehälter leitet. Das Ergebnis auf der virtuellen Scheibe ist auf den kleinen Monitoren am Standort des Sportlers sofort erkennbar. „Schützen-Informationszentrum“ heißt das Computerprogramm, das sämtliche Informationen zum aktuellen Schuss und zu vorausgegangenen Ergebnissen in einer Grafik darstellt und speichert.

So wird die Anzahl der abgegebenen und der noch möglichen Schüsse angezeigt, der jeweilige Ringwert und die verbleibende Zeit. 50 Minuten stehen den Sportschützen für 40 Schuss mit Luftgewehr oder -pistole zur Verfügung, informierte Vorsitzender Udo Koch. Der Turnierleiter führt den Zentralcomputer der Anlage und hat Zugriff auf alle Stände. Von seiner Position aus wird die Disziplin eingegeben und der Wettkampf gestartet. Das Geschehen kann auch per Beamer oder Flachbildfernseher dem Publikum im Schützenhaus zugänglich gemacht werden.

Unter den Besuchern befand sich jetzt auch eine Gruppe junger Leute aus Ungarn, die auf Einladung eines Freundes und Diana-Mitglieds den Schießsport kennen lernten. Schüler konnten mit einer Laserpistole über dieselbe Distanz ihre Konzentration und Zielsicherheit überprüfen. Die Anlage hinterm Bauhof an der Leipziger Straße ist auch Trainingsort und Wettkampfstätte von Mannschaften aus Offenbach, Mühlheim, Heusenstamm und Rodgau, erläuterte Koch. Mit dem Vereinspokal-Schießen pausierten die Veranstalter in diesem Jahr, an der vergangenen Runde hatten nur wenige Gruppen teilgenommen. 2019 sollen die Vereine aber wieder an die Schießstände gerufen werden.