Neues aus dem Wildpark „Alte Fasanerie“ Elch verweigert in Klein-Auheim die Fußpflege

Mit so viel Andrang hatte Wildpark-Biologin Marion Ebel (Mitte) nicht gerechnet: Rund 40 Besucher kamen trotz Regenwetters, um an einer Abendwanderung zu den Jungtieren teilnehmen. Foto: kb

Klein-Auheim (red) – Der Gang zum Kosmetiker und zur Pediküre – eigentlich ein Luxus. Nicht aber für die Elche in der „Alten Fasanerie“: Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr hat das Wildpark-Team vergeblich versucht, die langen Hufe bei Elchbulle Jalle zu kürzen. Dazu ist eine tiefe Narkose notwendig, denn Elche setzen sich gerne mal zur Wehr.

Elch Jalle weigerte sich allerdings erneut, einzuschlafen – die Elchfüße sind nach wie vor ungepflegt. Hier ist Hartnäckigkeit gefragt. Im August wird ein weiterer Versuch unternommen und die Dosis der Narkose erhöht. Dann soll auch an Gretas Hufen gefeilt werden, sodass alle Elchbeine bei den Wildpark-Besuchern wieder einen gepflegten Eindruck hinterlassen.

Einen Neuzugang bei den Füchsen gibt es mit Fritzi. Sie ist ein handzahmes Fuchsjunges aus einem Wurf dieses Jahres und wurde als Findelkind in einer Stuttgarter Familie großgezogen. Die zwei älteren Fuchsfähen konnten sich bisher allerdings noch nicht so richtig mit Fritzi anfreunden, dabei nutzt diese schon den gemeinsamen Schlafplatz. Auch wenn Füchse keine Teamplayer sind, hofft der Wildpark, dass die gegenseitige Wertschätzung in den nächsten Tagen deutlich steigt.

Keinen Hals-, dafür aber einen Beinbruch hat die junge Ziege Anni erleiden müssen. In der Tierarztpraxis wurde ihr Beinchen gegipst, Anni danach mit ihrer Ziegenmama Gitty untergebracht. Die Krankenstation ist notwendig, damit das Bein in Ruhe heilen kann. Unklar ist, wie es zu Annis Unfall gekommen ist. Ziegen sind normalerweise ausgezeichnete Kletterer, selbst hohe Bäume werden von ihnen eingenommen, um an das zarte Blattgrün zu kommen.

Bei den Wisenten hat sich indes noch einmal Nachwuchs eingestellt. Herdenchefin Falka hat ein gesundes Kälbchen zur Welt gebracht. Der Geburtstermin fiel in die Zeit der Europameisterschaft, der Wildpark-Zuwachs wurde daher auf den Namen Fan getauft. Alle Wisente müssen die Anfangsbuchstaben FA in ihren Namen tragen, als Abkürzung für Fasanerie. Sie werden dann nach Polen gemeldet, dort wird ein Zuchtbuch geführt. Noch nicht bekannt ist allerdings, ob es sich um einen männlichen oder einen weiblichen Fan handelt.

Fan sowie weitere Jungtiere waren vergangene Woche auch Ziel einer von Wildpark-Biologin Marion Ebel geführten Abendwanderung. 40 Besucher kamen trotz des Regenwetters, um einen Blick auf den Nachwuchs zu erhaschen. Der hat sich auch bei den Hirschen zahlreich eingestellt. Während sich auch Frischlinge und Mufflonwild-Junge bereitwillig zeigten, brauchte es für Elchkälbchen Kalle schon ein Fernglas. Versteckt hinter Mama Greta blieb der kleine Bulle im Unterstand, während Papa Jalle, noch müde von der Fußpflege-Narkose, im Gras döste. Nach weiteren Stopps bei Dachsen, Ziegen und Fasanen entließ Ebel die Besucher nach Hause.

Das nächste Wolfsheulen findet am Freitag, 19. August, ab 19 Uhr am Gehege der Polarwölfe statt.