Ausstellung in der Stadtteilbibliothek läuft noch bis zum 14. Juli Erstaunliche Geschichten aus der Sachsenhäuser Geschichte

Im Zuge der Ausstellung „Unbekannte Sachsenhäuser Geschichte(n)“ in der Stadtteilbibliothek Sachsenhausen fand ein Gespräch mit dem Stadtteilhistoriker Jens-Holger Jensen statt, bei dem es um den Hausbesitzer Th. Wolfensperger ging. Foto: Schneider

Sachsenhausen (ms) – Iin der Stadtteilbibliothek Sachsenhausen wird noch

bis einschließlich Samstag, 14. Juli, die Ausstellung „Unbekannte Sachsenhäuser Geschichte(n) - Stadtteilhistoriker stellen Erstaunliches vor“ gezeigt. Begleitet wird die Ausstellung von vier Ausstellungsgesprächen. Stadtteilhistoriker Jens-Holger Jensen berichtete über seine Recherchen über die Straßen zwischen dem Schweizer Platz und dem Städel. Im Mittelpunkt stand das Ergebnis seiner jahrelangen Nachforschungen über den ehemaligen Hausbesitzer, Bankdirektor, Honorarkonsul, Großaktionär und Freund der Malerin Ottilie W. Roederstein, dem das Haus Hans-Thoma-Straße 10 von 1920 bis 1960 gehörte.

„Ich habe schon immer in Sachsenhausen gelebt und über 20 Jahre an einem Volkshochschulkursus teilgenommen, der in den 80er Jahren begann und sich um die Geschichte des Stadtteils drehte“, sagte Jensen einleitend.

Im Jahre 2010 hat er sich mit zwei weiteren Kollegen als Stadtteilhistoriker beworben. Daraus entstand eine Arbeit über die Textorstraße und auch ein Buch.

Der ehemalige Hausbesitzer Th. Wolfensperger war damals Bankdirektor in Zürich. Er lebte von 1871 bis 1950 und besaß in Frankfurt insgesamt acht Mietshäuser. Eine Zeit lang war er Honorarkonsul der Schweiz in Frankfurt, wo er ebenfalls bei einer Bank arbeitete.

Aus seiner Freundschaft zu der Malerin Roederstein gab es auch die zwei einziger Bilder von ihm, der auch Kunstsammler war, und seiner Frau. Fotos wurden nirgendwo gefunden.

Später ging er wieder nach Zürich baute sich dort ein elegantes Haus, lebte dann aber wieder in einer Mietwohnung. Seine Geschäfte waren wohl nicht immer so ganz sauber, so hat er 1946 Geld der IG Farben in die Schweiz verschieben wollen.

Die Nachforschungen, die Jensen zu Wolfensperger anstellte dauerten etliche Jahre und führten ihn auch in die Schweiz, wo Helfer ihm Archive zugänglich machten.

Am vergangenen Freitag berichtete dann Dieter West über seine Forschungen zu der Villa Kennedy . Die Ausstellung kann in der Stadtteilbibliothek Sachsenhausen im ehemaligen Depot am Südbahnhof bis einschließlich Samstag 14. Juli montags und freitags jeweils von 11 bis 17 Uhr, mittwochs von 11 bis 19, samstags von 11 bis 14 Uhr sowie dienstags und donnerstags jeweils von 13 bis 19 Uhr besichtigt werden.