Stadt spricht sich gegen Parkhaus auf dem Binding-Gelände aus Schienenanbindung bevorzugt

Gegen ein P+R-Parkhaus auf dem Binding-Gelände spricht laut Magistrat, dass es für Gewerbenutzung vorgesehen ist. Bild: Peter Jülich

Sachsenhausen (stw) – Ein „modernes und komfortables

Park-and-ride-Parkhaus mit direktem U-Bahn-Anschluss zu den Linien 1, 2, 3 und 8“ durch die Verlängerung der U-Bahn vom Südbahnhof bis ans Ende des bestehenden Tunnels – so lautete die Vision aus dem Ortsbeirat 5, die zu prüfen das Stadtteilgremium beim Magistrat beantragte. Damit könnten Pendler im P+R-Parkhaus ihr Auto abstellen und bequem und schnell die Innenstadt erreichen, und Anwohner am Sachsenhäuser Berg könnten mit der U-Bahn zumindest den halben Berg hinauf fahren. Die Wohngebiete sind bislang nur mit Bussen erreichbar, die Verlängerung der U-Bahn ist deshalb schon seit Jahrzehnten ein Thema.

Gegen das Parkhaus auf dem

Binding-Gelände spricht sich jetzt die Stadt aus. Dagegen spreche, dass das Areal als Gewerbefläche festgesetzt sei und die Gewerbenutzung auch weiterhin per Beschluss gesichert ist und vor Fehlnutzungen geschützt werden solle. „Von einer Prüfung, wie ein Parkhaus dort errichtet werden und als Umsteigepunkt dienen kann, sieht der Magistrat daher ab“, steht in einer aktuellen Stellungnahme.

Die gewünschte Verlängerung der U-Bahn sei aber ein wichtiges Thema. Der Nahverkehrsplan (NVP) sehe diese Verlängerung vor. Mit der Fortschreibung des Gesamtverkehrsplans wurden „sowohl die Stadtbahnverlängerung der A-Strecke (U1, U2, U3, U8) vom Südbahnhof zur Sachsenhäuser Warte als auch die Straßenbahnverlängerung vom Lokalbahnhof zur Sachsenhäuser Warte bewertet und aufgrund des günstigen Nutzwert-Kosten-Verhältnisses als sinnvoll beurteilt“.

Allerdings müsse laut Plan auch die alternative und kostengünstigere Planung einer Straßenbahn untersucht werden. Die könne genauso gut die Darmstädter Landstraße hochfahren, meinen Verkehrspolitiker der Römer-Fraktion, und auch im Ortsbeirat sahen Grüne und Linke lieber die Straßenbahnverlängerung als den

teureren Ausbau der U-Bahn.

Beide Möglichkeiten werden deshalb untersucht, schreibt der Magistrat. „Der Bedarf für eine Schienenanbindung, die über das Binding-Areal hinausgeht, ist groß“, stellt er fest. Auch deshalb „wäre eine Park-and-Ride-Anlage am Stadtrand, am Endhaltepunkt einer bis zur Sachsenhäuser Warte verlängerten Schienenstrecke,

eher in Betracht zu ziehen“.

Das Binding-Gelände wäre als

Standort nicht geeignet, weil es

zu weit innerhalb der Stadt liegt. Auch würde der Standort den Sachsenhäuser Berg nicht vom Autoverkehr entlasten. Zusätzliche P+R-Angebote müssten an den Stadtrand außerhalb von Wohngebieten gelegt werden.

Antragstellerin Angelika von der Schulenburg (fraktionslos)

findet, ein Park+Ride-Parkhaus

würde der Gewerbenutzung nicht entgegenstehen, dieses würde dadurch aufgewertet werden. Pendler müssten von der Sachsenhäuser Warte lediglich 700 Meter weiterfahren, um auf das Gebiet der ehemaligen Binding-Brauerei zu kommen. Denn wo an der Sachsenhäuser Warte ein P+R-Parkhaus Platz haben soll, sei noch

völlig ungeklärt. „Die Verkehrsbelastung in Sachsenhausen wird Bürger erwarten, dass die Stadt endlich tätig wird“, sagt von der Schulenburg.