Einschränkungen durch Umbauarbeiten Kreuzung wird verbessert

Für die nächsten zehn Monate fährt keine Straßenbahn mehr durch die Textorstraße. Bild: sh

Sachsenhausen (stw) – Seit vergangenem Montag fährt die Straßenbahn für zehn Monate

nicht mehr durch die Textorstraße. Weil die Tramhaltestelle Textorstraße/Lokalbahnhof barrierefrei umgebaut wird, wird die Straße auch für den Autoverkehr gesperrt. Eine Spur Richtung Osten bleibt für Autos bis September aber offen. Ab Februar 2025 werden die Bushaltestellen vor dem Textorblock, dem Wohnhaus mit Ladenzeile an der Ecke Textorstraße/Darmstädter Landstraße, umgebaut. Dort ist

bereits der Parkplatz abgesperrt, weil die Fläche für Baumaterial und -fahrzeuge gebraucht wird. Die Fahrspuren auf der Darmstädter Landstraße werden umverlegt, die Mittelinseln während der Bauzeit

bis Ende 2025 entfernt.

Dass das 4,2 Millionen Euro teure, 21 Monate währende Bauprojekt eine „größere Aufgabe“ ist, stellte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) bei einem Pressegespräch vor Ort klar und warb für den Umbau: „Endlich können wir diesen wichtigen Knotenpunkt barrierefrei umbauen.“ Denn nicht nur die Haltestellen, sondern die ganze Kreuzung wird umgebaut.

28.000 Fahrzeuge, drei Tramlinien und drei Buslinien passierten täglich den Knotenpunkt von Darmstädter Landstraße, Dreieichstraße, Textor- und Heisterstraße. Künftig soll es für Fußgänger einfacher werden, die Kreuzung zu überqueren, weil alle Überwege barrierefrei werden. Bordsteine werden abgesenkt, ein Blindenleitsystem installiert, Ampeln und Straßenlaternen werden erneuert, erläuterte Projektleiter Michael Wejwoda vom Amt für Straßenbau und Erschließung

(ASE). Warum kein Schienenersatzverkehr geplant ist, erklärt Siefert kurz und knapp: „Es gibt keine vernünftige Umleitungsstrecke. Zusätzliche Busse müssten über die Mörfelder Landstraße fahren, wo sie im Stau stehen.“ Für die meisten Menschen sei es „kein Problem“, zu laufen oder die S-Bahn vom Lokalbahnhof zum Südbahnhof zu nehmen.

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Außerdem soll die Linie 16 über den Südbahnhof hinaus bis zu einem neuen Zusatzhalt in der Hedderichstraße /Ecke Bruchstraße fahren. Der Halt wird auf dem Wendegleis der Linie 15 eingerichtet. Weil noch die etwa einen halben Meter breite Lücke zwischen Bordstein und Straßenbahn mit Asphalt aufgefüllt werden muss, wird die neue Haltestelle noch nicht am kommenden Montag, sondern erst eine Woche später offiziell angefahren. „Bis dahin rechnen wir auch mit der Genehmigung

aus Darmstadt“, sagte Jürgen Tiesler von der VGF.

Denn nicht nur der Asphalt fehlt dort, sondern auch noch die Genehmigung vom Regierungspräsidium, die Zusatzhaltestelle in Betrieb nehmen zu dürfen. Da mehr Sicherheitsmaßnahmen anfallen, wenn Fahrgäste bis zur Hedderichstraße fahren, als wenn nur der Fahrer in der Tram sitzt, verzögert sich die Umsetzung. Zudem wird ein Betonblock ans

Gleisende gesetzt, damit die Tram nicht weiterrollen kann. Die Haltestelle sei nicht nur interessant, um die Lücke zwischen Süd- und Lokalbahnhof überbrücken wollten, sondern auch für jene, die sonst die Haltestelle Textorstraße auf gleicher Höhe nutzten.

Fragen hatten nicht nur Journalisten, sondern auch Ladeninhaber, die zufällig dem Pressegespräch beiwohnten. Wie soll etwa die Post, die fünf Mal am Tag Pakete mit dem Kleinlaster abholt, zum Postshop an der Textorstraße gelangen, wollte dessen Inhaber wissen, und: „Wie ist es mit Entschädigung für Umsatzeinbußen?“ „Die Stadt kann nicht an jeder Baustelle die Läden entschädigen“, entgegnete Dezernent Siefert.

„Das geht nicht, denn es gibt ja keine Garantie dafür, dass es vor einem Geschäft niemals eine Baustelle geben wird.“

Straßenbahnnutzer aus Oberrad fahren von Stadtgrenze Offenbach mit der Sonderlinie 22 bis Lokalbahnhof, zudem fährt die Linie 18 ab Stadtgrenze. Offenbach über Lokalbahnhof bis

Gravensteiner Platz. Die Linie 15 fährt von Niederrad über Schweizer Platz und übernimmt von dort die Strecke der 18 bis Louisa. Die Linie 16 fährt zwischen Ginnheim und Südbahnhof. Alle Infos finden sich auf rmv.de.