Stadt baut Kreisel in Sachsenhausen Verkehrsfluss verbessern

Aus der Kreuzung Oppenheimer Landstraße, Holbeinstraße, Burnitzstraße und Hedderichstraße wird ein Kreisel. Bild: Helmut Mohr

Sachsenhausen (red) – Kaum jemand wartet wohl gerne an einer roten Ampel. Wer in Sachsenhausen unterwegs ist und seinen Weg über den Kreuzungsbereich von Oppenheimer Landstraße, Holbeinstraße, Burnitzstraße und Hedderichstraße nehmen muss, sollte Geduld mitbringen. Mit Ampeln regelt die Stadt dort bisher die unterschiedlichen Verkehrsströme. Im Ergebnis sind Behinderungen zu Stoßzeiten keine Seltenheit. Die Stadt Frankfurt modernisiert nun das Areal grundlegend und baut den Verkehrsknoten in einen Kreisverkehrsplatz (umgangssprachlich: Kreisel) um.

„Die Renaissance des Kreisels dauert seit vielen Jahren an, bereits an anderen Stellen haben wir im Stadtgebiet mit entsprechenden Umbauten gute Erfahrungen gemacht. Wir versprechen uns nun von dem Bau eines Kreisels in Sachsenhausen eine höhere Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden und einen besseren Verkehrsfluss“, erläutert Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne). Der Dezernent fügt hinzu: „Wir ergreifen mit dem Umbau die Chance, weitere Flächen im Stadtgebiet zu entsiegeln, zu begrünen und damit im Sinne eines klimatisch angepassten Stadtraums lebenswerter zu gestalten. Insgesamt 17 neue Bäume werden gepflanzt. Die geplante große Kreisverkehrsinsel wird landschaftsgärtnerisch attraktiv gestaltet. Die mächtige Platane, die neben dem Wasserhäuschen gelegen im Sommer eine beliebte Schattenspenderin ist, bleibt natürlich erhalten und bekommt nach derzeitiger Planung ein größeres Baumbeet für ihre ausladenden Wurzeln.“

Lesen Sie weiter auf Seite 2

Die vom Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) beauftragte Firma hat am vergangenen Montag mit den vorbereitenden Schritten begonnen. So entsteht etwa in der Holbeinstraße eine provisorische Wendeschleife, damit der Autoverkehr besser umgeleitet werden kann. Richtig los gehen die Bauarbeiten dann in der sechsten Kalenderwoche (ab 5. Februar). Um das Projekt in möglichst kurzer Zeit umzusetzen, wird der Kreuzungsbereich komplett gesperrt. Die Bauphasen werden so ausgerichtet, dass Anwohnende der Nell-Breuning-Straße weiter ein- und ausfahren können.

Rund eineinhalb Jahre sind für den Straßenbau vorgesehen. Zunächst lässt das ASE die Ampeln komplett entfernen. Im Anschluss werden die Fahrbahn sowie die angrenzenden Einmündungsbereiche einschließlich Gehwege von Grund auf saniert. Der Kreisel selbst wird oval geformt sein und über eine begrünte Platzmitte verfügen. Die Kreisverkehrsfläche besteht aus einer 4,50 Meter breiten Fahrbahn und einem zwei Meter breiten Innenring. Die Zu- und Ausfahrten in das angrenzende Straßennetz werden neu hergestellt, sämtliche Straßenanschlüsse erhalten barrierefreie Überwege mit Zebrastreifen. Die Gehwege und Überquerungsstellen werden nach aktuellen Regularien gestaltet und beleuchtet.

Auch der Radverkehr wird von den Veränderungen profitieren. In der südlichen Oppenheimer Landstraße wird er mit einem entsprechenden Sicherheitsabstand zum ruhenden Verkehr auf 2,55 Meter breiten Radwegen geführt. Die neu hergestellte Radverkehrsführung ist Bestandteil der zukünftigen Schnellradwegverbindung Frankfurt-Darmstadt, die über die Oppenheimer Landstraße und die Holbeinstraße verläuft.

Da die Holbeinstraße und die Burnitzstraße in einem sehr spitzen Winkel aufeinandertreffen, lässt das ASE ergänzend zum Kreisel einen Bypass bauen, der ein direktes Abbiegen nach rechts ermöglicht. Auf der Rückseite des Wasserhäuschens entstehen in der Holbeinstraße Unterflurcontainer, um dort das Altglas künftig zu entsorgen. Das sorgt für ein aufgeräumtes Stadtbild.

Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich auf rund 5,5 Millionen Euro. Für den Umbau des Knotenpunkts stellt das Land Hessen gemäß Zuwendungsbescheid Fördermittel in Höhe von 1,83 Millionen Euro in Aussicht.

Wegen der Straßenbauarbeiten wird die Oppenheimer Landstraße an der Kreuzung Holbeinstraße ab Montag, 5. Februar, bis Mitte 2025 für Kraftfahrzeuge voll gesperrt. In Richtung Gartenstraße wird über Mörfelder Landstraße, Schweizer Straße und Textorstraße umgeleitet, in Richtung Mörfelder Landstraße wird empfohlen, über Gartenstraße, Schweizer Straße und Mörfelder Landstraße zu umfahren. Radfahrer und Fußgänger werden gemeinsam entlang der Baustelle geführt.

Aufgrund der Arbeiten lässt die städtische Nahverkehrsgesellschaft Traffiq die Buslinie 78 ab Montag, 5. Februar, umleiten. In Richtung Südbahnhof fährt die Linie 78 ab der S-Bahnstation Stresemannallee über den Otto-Hahn-Platz zur Holbein-Schule. Die Haltestellen Burnitzstraße und Achenbachstraße entfallen. Auf der Fahrt Richtung Lyoner Quartier und Schwanheim fährt sie eine kleine Umleitung, alle Haltestellen können bedient werden.

Mehr Informationen zum Bauprojekt gibt es online unter frankfurt.de/oppenheimer.