„Wild West“ im Riesen Frühjahrskonzert des TGS-Musikcorps als Abschied von Heinz Seipel

Grandios begann das Blasorchester beim „Wild West“-Konzert des TGS-Musikcorps im Riesensaal unter Leitung von Dirigent Heinz Seipel, der im Laufe des Abends verabschiedet wurde. Foto: ha

Seligenstadt (red) – Mit einem Kaleidoskop von Klangfarben verabschiedete sich Dirigent Heinz Seipel beim Frühjahrskonzert von seinem Publikum im ausverkauften Riesensaal.

Den Auftakt bildete das Jugendorchester, eine konzertierte Aktion in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Musikverein Zellhausen und der Feuerwehrkapelle Mainflingen, das in ausgewogener Besetzung, tadelloser Intonation und sicherem Rhythmusgefühl die drei Stücke „Arocknophobia“, „All about that Bass“ und „Rolling in the Deep“ intonierte. Grandios begann das Blasorchester mit „Magnificent Seven“ von Elmer Bernstein. Monika und Adolf Rauer hatten wieder keine Mühen gescheut, um dem Thema „Wild West“ durch Raumgestaltung, Bühnenbild und Videoprojektionen einen würdigen Rahmen zu verleihen.

Den Höhepunkt für die Musiker stellte zweifellos der Evergreen „Oregon“ von Jacob de Haan dar, noch einmal ins Programm genommen auf einstimmigen Wunsch des Orchesters und mit aller Inbrunst vorgetragen durch die klanggewaltigen Hörner, das imposante tiefe Blech und die flinken Finger der Holzbläser. Innere Bilder der Nostalgie erweckten bei den ergriffenen Zuhörern die Filmmusiken aus „Der letzte Mohikaner“, „Der mit dem Wolf tanzt“ und ein abwechslungsreiches, authentisch bis zur heulenden Mundharmonika gesetztes Potpourri aus Weisen Ennio Morricones im Arrangement von Johan de Meij, die allesamt von eindrucksvollen und gut herausgearbeiteten dynamischen Kontrasten leben. Eingängige Melodien wie „Colors of the Wind“, „Spirit - Stallion of the Cimarron“ und der 60er-Jahre-Hit „Apache“ boten den Ohren einen erholsamen Ausgleich.

Einfallsreich und wortgewandt verband Thomas Machate die Programmteile mit sachkundigen Erläuterungen und lebendigen Plaudereien aus dem Vereinsleben, wobei er das Publikum durch Befragungen immer wieder aktivierte und einbezog.

Die Bigband unter der Leitung von Michael Unger setzte mit rockigen Titeln wie „Locked out of Heaven“, „Eye of the Tiger“, „Moves like Jagger“ und besonders „Valerie“ von Amy Winehouse, jazzig interpretiert von der Sängerin Fabienne Nay, noch einmal ganz andere Akzente.

Abschließend dankte der Vorsitzende Bernhard Zilch dem scheidenden Dirigenten Heinz Seipel mit bewegenden Worten und würdigte dessen Verdienste besonders in der Jugendförderung. Als wertvollstes Abschiedsgeschenk verlieh ihm die Abteilung per Urkunde den Titel „Ehrendirigent“, eine Anerkennung, die er nun mit Herbert Klein und Friedel Krauß teilen darf. Heinz Seipel hatte bereits vor geraumer Zeit um seine Ablösung gebeten, sobald ein geeigneter Nachfolger bereit stünde, damit er seinen neuen Aufgaben besser gerecht werden kann. Ein solcher wurde mit Steffen Zankl gefunden, dem der noch amtierende Orchesterleiter feierlich den Taktstock überreichte, um diesen bei der letzten Zugabe zu schwingen: „ Jumpin’ at the Woodside“, gemeinsam gespielt von Bigband und Blasorchester.