Brauchtum sei in Seligenstadt gleichbedeutend mit fröhlichen Festen, Eiles ein Aktivposten. Fastnacht, Geleitsfest, Blumenwettbewerb, Adventskonzert: Vieles trage seine Handschrift. Auf Vorschlag des Klein-Welzheimer Vereinsringchefs Michael Rickert wurde Eiles für die Auszeichnung vorgeschlagen, was der Magistrat einhellig befürwortete.
Unter dem Motto „Wenn einer das verdient hat, dann du“ bezeichneten Rainer Weber für den Musikverein Klein-Welzheim, Robert Rühl für den Gesangverein Germania 03 Eiles als Freund, seit 35 beziehungsweise 68 Jahren Mitglied. Für Matthias Eiles, Sohn des Jubilars, war der Ehrungsabend „ein guter Moment, Dank zu sagen“. Er gewährte Einblicke ins Familienleben, in dem Brauchtum und Stadtleben stets eine zentrale Rolle gespielt hätten. Heimatbund-Chef Richard Biegel würdigte die Verdienste des Weggefährten, Freundes sowie „leidenschaftlichen Vertreters unserer Geschichte und Tradition“, lobte dessen urige Menschlichkeit sowie ureigenen Humor. Eiles engagiere sich seit 1976 für Heimatbund und Vereine. Charakteristisch sei sein Satz: „Wunder darf man nicht erwarten, aber man muss auf sie hoffen.“ Stadtverordnetenvorsteher Richard Georgi würdigte Eiles wegen seines „lebenslangen Einsatzes für das Brauchtum in unserer Stadt“.
Willi Eiles, der sich auch ins Goldene Buch der Einhardstadt eintrug, dankte für den Ehrenabend, den Franziska Mahr und Jasmina König für die Stadtverwaltung mustergültig vorbereitet hätten. Und er zeigte sich wehmütig, weil er in der langen Zeit viele Förderer und Freunde verloren habe. Dazu zählte er Karl Heberer, Heinrich Eiles, Isaak Hamburger, Otto Müller, Christian Böres, Willi Brehm, Hubert Post und Alfons Heberer.
Als sein Lebensmotto nannte Willi Eiles Zeilen aus dem Fastnachtslied „Heile, heile, Gänsje“: „Das Leben ist sehr ernst, es bringt so manche Herzensqual, wenn du es kennen lernst. Doch brich nicht unter seiner Last, sonst wärest du ein Tor, und trag, was du zu tragen hast, geduldig mit Humor.“
mho