Anwohnerin protestiert gegen Demontage des Wahrzeichens / Alternativstandort in Aussicht Kreisel ohne Dietzenbach-Wappen

Wütend auf die Stadt: Marianne Fuchs setzt sich zum Protest auf das Dietzenbacher Wappen.

Dietzenbach – Städtische Mitarbeiter entfernen am Dienstagmorgen das Dietzenbacher Wappen vom Kreisel am „Tor der Altstadt“. Als Anwohnerin Marianne Fuchs das sieht, wird sie wütend. Gehört für sie das Emblem der Stadt selbstverständlich zu der Anlage. Sie setzt sich zum Protest auf das Zeichen. Die Demontage stoppt sie damit nicht. „Noch während ich dort gesessen habe, hat der Mitarbeiter mit dem Presslufthammer weiter das Symbol bearbeitet“, erzählt sie. Dabei ist ihr bewusst, dass die Männer, die das Wappen entfernen, nur im Auftrag der Stadt handeln. Gegenüber der Verwaltung fällt Fuchs’ Urteil härter aus. „China sitzt in den Startlöchern, um Taiwan zu übernehmen und Dietzenbach stellt dennoch das Wappen von Kunming auf“, sagt sie verärgert. Zudem kann sie es nicht fassen, wie mit dem Wahrzeichen ihrer Heimatstadt umgegangen wird.

Vonseiten der Stadtverwaltung und der Städtischen Betriebe heißt es dazu: „Es gibt mehrere Organisationen, die sich derzeit mit der Frage beschäftigen, wo und in welcher Weise das Dietzenbacher Wappen wieder angebracht werden wird.“ Allerdings sei darüber noch keine Entscheidung gefallen. „Auf der Grünfläche neben dem Kreisel wurde bereits eigens für das Stadtwappen ein Gelände vorbereitet“, fügt indessen Bürgermeister Dieter Lang (SPD) hinzu. Nach seiner Ansicht liege es daher nahe, dort das Wappen zu installieren. Anstelle des städtischen Wahrzeichens wird das Zeichen von Kunming installiert. Die Kosten dafür liegen bei 8 .184 Euro, wie Stadt und Eigenbetriebe mitteilen. Die Reparatur- und Aufarbeitungskosten der restlichen Wappen beliefen sich auf 13.808 Euro. „Die Kosten aller bisher beschlossenen Arbeiten werden komplett durch privates Sponsoring aufgebracht“, so die Antwort der Verwaltung auf Nachfrage der Redaktion.

Von Anna Scholze Und Niels Britsch