Verzögerungen bei Übergangsgebäude und Neubau der Sterntalerschule Der Platz bleibt knapp

Immerhin mehr Platz als gedacht: Schulleiter Jochen Schepp freut sich darüber, dass das Außengelände am Interimsbau größer ist als ursprünglich angenommen. Bild: ans

Dietzenbach – Die Kisten in der Sterntalerschule waren schon gepackt. Dann kam in der letzten Ferienwoche Ende August doch die ernüchternde Nachricht, dass das Interimsgebäude am Kindäckerweg noch nicht in Betrieb genommen werden kann. Darin hätten neben den Erstklässlern auch die Nachmittagsbetreuung sowie die Mensa ihr Domizil finden sollen. Doch daraus wurde nichts: Wegen einer fehlenden Außentreppe, die den Fluchtweg des zweistöckigen Ausweichbaus sichert, konnte das Gebäude nicht rechtzeitig zum Schulstart freigegeben werden. Außerdem fehlte noch die gesamte Küche, in der ein neues Team das Mittagessen für rund 60 Schüler zubereiten soll. So blieb der Betreuungsbelegschaft und den Lehrern der ersten Klassen nichts anderes übrig, als die Kartons vorerst wieder auszupacken. „Das war sehr turbulent“, fasst Schulleiter Jochen Schepp die Ferienzeit zusammen. Das Kollegium habe sich vor dem Ferienstart noch mit der Gewissheit verabschiedet, nach den sechs Wochen in neuen Räumlichkeiten starten zu können. Dann hieß es: Kommando zurück.

Der Hintergrund: Auf dem Gelände der Schule am Kindäckerweg soll bis Mitte 2026 ein dreistöckiges Gebäude parallel zur Rodgaustraße entstehen (wir berichteten). Darin sollen neben einer Turnhalle acht weitere Klassenräume Platz finden, die der stetig steigenden Zahl an Schülern gerecht werden sollen. Damit will sich die Schule für den „Pakt für den Ganztag“ wappnen, eine Novellierung des Hessischen Schulgesetzes. Im aktuellen Schuljahr beläuft sich die Schülerzahl auf 306, Tendenz in Anbetracht der Vierzügigkeit steigend. Rechnet man die drei Vorlaufkurse mit ein, gibt es an der Grundschule einen Platzbedarf für 349 Kinder. Bevor die Bauarbeiten für das neue Gebäude beginnen, soll erst einmal der Bestand renoviert werden, in dem sich aktuell Schulkindbetreuung, die Mensa sowie zwei Büros befinden. „Wir haben massive Platzprobleme“, sagt der Schulleiter. Aktuell komme man mit einem ausgeklügelten Raumplan noch zurecht. Der Kreis teilt mit: „Momentan sieht es danach aus, dass der Interimsbau nach den Herbstferien genutzt werden kann.“

Doch nicht nur die Renovierung des Bestands verzögert sich, auch für den Neubau ist eine Umplanung notwendig, wie der Kreis gestern bekannt gegeben hat. In der Mitteilung heißt es: „Aufgrund des Ergebnisses der Fachplanung Kanal ist eine Umplanung aus Sicht des Kreises unumgänglich.“ Die städtischen Kanaltrassen, welche durch das Baufeld laufen, müssten umgelegt werden, was „ungeahnte Dimensionen“ angenommen habe. Damit der beschlossene Kostenrahmen nicht gesprengt werde, befinde man sich jetzt bereits in der Umplanung, mit deren Ergebnis man im ersten Quartal 2024 rechnen könne. „An der Vorentwurfsplanung war zwar ein Fachplaner beteiligt, doch ging die Planung noch nicht so sehr ins Detail“, so der Kreis weiter.

Von Lisa Schmedemann