Einen umso größeren Schaden hat der Sturm am 18. August im Dietzenbacher Friedwald hinterlassen. Auf dem Gebiet der Friedwaldförster sind mehr als 50 Bäume zersplittert oder umgeknickt, drei davon wurden entwurzelt.
Mehr auf Seite 2
Das Bild der Verwüstung trieb im August auch der Egelsbacherin die Tränen in die Augen. „Das war, als wären die Menschen noch einmal gestorben“, beschreibt sie. Zwar sei der Baum ihres Mannes stehen geblieben, doch stehe er unter Beobachtung. Eine Freundin von ihr sei nicht mehr zu ihrem Baum gekommen, weil der Weg durch umgestürzte Stämme versperrt war.
„Wenn es nicht der Sturm war, haben wir auch mit den Folgen der Trockenheit zu kämpfen“, fügte die Försterin hinzu.
Auch dem Team haben die Schäden zugesetzt. „Ich war bei vielen Beisetzungen als Bestatterin dabei und kenne die Schicksale dahinter“, berichtete Schlopsna. Da blute einem das Herz, wenn man auf die Trümmer aus Holz schaue. „Wir sind mit den Angehörigen, deren Baum zu Schaden kam, ins Gespräch gegangen“, erzählte sie weiter. Darin ging es um die Vorgehensweise: Manche wollten einen Stumpf behalten, andere haben einen heilen Nachbarbaum als neuen Bezugspunkt ausgewählt. Insgesamt seien die Betroffenen gut mit der Situation umgegangen. „Natürlich denkt man erst einmal, dass so etwas nicht passieren ‚darf‘ – aber das ist die Natur und wir haben uns ja bewusst dafür entschieden“, informierte die Egelsbacherin.
Die Aufräumarbeiten dauern schätzungsweise noch bis Ende Januar an. Die Wege entlang der Balustrade, die zumindest optisch das Friedwaldgebiet eingrenzt, sind matschig und uneben wegen der schweren Maschinen, die in den Wald fahren müssen. „Ohne schaffen wir das gar nicht, da wäre auch die Verkehrssicherheit nicht gegeben“, sagte Schlopsna. Die Arbeit pausiert während der Zeit der Beisetzungen. Somit fallen vier Tage in der Woche weg, an denen aufgeräumt werden kann. Am Dienstag erfolgte ein wichtiger Arbeitsschritt: 35 neue Bäume wurden gepflanzt.
„Das gibt den Betroffenen bestimmt wieder Kraft“, schätzt die 66-jährige Egelbacherin.
Bei der Führung schaute sich ein 76-jähriger Dietzenbacher den Friedwald genauer an. Er hatte sich bereits im Internet schlaugemacht und fühlte sich nun bestätigt. Die Sturmschäden schreckten ihn nicht ab, im Gegenteil. „Das ist ja gerade das Schöne, dass man hier quasi der Natur überlassen wird“, findet er. Seine Tochter lebt in Hamburg, sein Sohn ist geschäftlich viel unterwegs. „Ich will den beiden keine Arbeit machen“, begründete er seinen Wunsch, selbst eines Tages zwischen dem Wurzelwerk der Bäume liegen zu wolle