Groß und Klein packen mit an Dreieich: Aktionstag des HSV Götzenhain

„Alles besser als Schulaufgaben“, befand Vincent, der zusammen mit Elias, Joris und Silas das frisch gemähte Gras auf dem Außengelände des HSV zusammenrechte. 2 Fotos: Jost

Dreieich (njo) – Die kleinen Rugbyspieler sind eine echte Hilfe: Vincent Schmitt, Elias, Silas und Joris Quick, kehren das gemähte Gras auf dem Gelände des Handballsportvereins (HSV) Götzenhain mit Rechen zusammen und schaufeln einen Grashaufen, der zum Abtransport bereit ist. „Das ist gar kein Problem, ich helfe gerne. Ist alles besser als Schulaufgaben zu machen“, sagt der elf Jahre alte Vincent mit einem frechen Grinsen.

Mehr als 25 Vereinsmitglieder waren am Samstagvormittag auf dem etwa 10.000 Quadratmeter großen Vereinsgelände der Götzenhainer Handballer aktiv. Die Mitglieder des Vereins, die aktiven Ballsportler, die erfolgreichen Bogenschützen, die Boules-Spieler und die Rugby-Sportler werkeln gemeinsam. Der Jugendraum wird ordentlich geputzt, in der Halle werden neue Steckdosen verbaut, die Holzumrandung des Bouleplatzes mit Holzschutzlasur versehen und das riesige Außengelände verträgt ordentlich Grünpflege.

„Es ist schön zu erleben, wie alle mitanpacken. Das sitzt jeder Handgriff“, freut sich die stellvertretende Vorsitzende Waltraud Kalusa über die fleißigen Helfer, die bei so viel Platz auch genügend Abstand halten können. Neu in der großen Aufgabenliste ist die Pflege des Fußballplatzes auf dem Areal. Eigentlich hat der SC Hessen den Platz gepachtet – seit Kurzem hat der Verein die Pflege an die Handballer zurückgegeben. „Das war schon eine Herausforderung, weil in der vergangenen Woche unser Rasenmäher kaputtgegangen ist“, sagt Kalusa. Zum Glück konnte ein Nachbar mit einem Aufsitzmäher helfen.

„Aber wir müssen schon darüber nachdenken, ob wir jetzt nicht auch in einen Mähroboter investieren sollten“, sagt Kalusa. Alles gerade nicht so einfach für den Verein, der für das komplette Gelände an der Langener Straße alleine verantwortlich ist. „Wir können einfach keine Rücklagen bilden, weil ständig irgendwas kaputt geht und wir wieder investieren müssen“, sagt Waltraud Kalusa.

Das beim Land beantragte Corona-Geld für den Verein lässt noch auf sich warten. Aus Wiesbaden kam bislang nur die Meldung, dass der Antrag eingegangen ist. „Wir haben glücklicherweise sehr treue Mitglieder, keiner hat seinen Mitgliedsbeitrag zurückgefordert oder die Mitgliedschaft gekündigt. Auch die Kursgebühren für die Gymnastik wurden nicht zurückgebucht“, ist Kalusa den etwa 510 Mitgliedern dankbar, dass sie in der Corona-Krise zu ihrem Verein stehen. Die Spielpause in der Halle will der HSV jetzt nutzen, um die lange geplante Umstellung auf LED zu realisieren. Die Fördermittel vom Land, 20 Prozent von 9.000 Euro, sind aus Wiesbaden schon zugesichert. Auch Stadt und Kreis beteiligen sich mit je zehn Prozent. Dann können die Arbeiten im Hallendach starten, wo die Spielfläche jetzt gerade kaum frequentiert ist.

Mit der Ausnahme der Handballer ist der Sportbetrieb beim HSV aber schon wieder weitgehend aufgenommen: die Damen der Gymnastikabteilung konnten im Freien turnen, auch die Rugby-Jugend spielt ohne Körperkontakt schon wieder, bei Boulespielern und Bogenschützen können sich die Sportler ebenfalls unter freiem Himmel aus dem Weg gehen.

„Unsere Handballer nehmen das Training wieder auf. Auch noch mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, aber sie dürfen endlich wieder spielen“, ist Kalusa glücklich, dass die Zeit der verwaisten Halle endlich ein Ende hat. Die Jugend muss sich allerdings noch ein bisschen gedulden – das Handballtraining für den Nachwuchs startet erst nach den Sommerferien wieder.

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