FLOHMARKT FEMME TOTALE Comeback nach zwei Jahren Zwangspause Wo Frauenherzen höher schlagen

Nach zwei Jahren Pause gelten bei Femme totale noch strenge Regeln, aber alle sind froh, dass der Flohmarkt endlich ins evangelische Gemeindehaus zurückgekehrt ist.

Dreieich – Der Anblick im evangelischen Gemeindehaus in Götzenhain am frühen Samstagabend lässt wohl das Herz einer jeden Frau höher schlagen: An unzähligen Kleiderständern sind Hosen, Blusen, Pullover, Kleider, Hosenanzüge, Jeans und Jacken nach Farben und Größen bestens sortiert. Gut erhalten und sehr gepflegt hängen sie auf Bügeln und warten darauf, entdeckt zu werden. Die Götzenhainerinnen haben nach zwei Jahren Pandemie-Pause endlich wieder ihre Kleiderschränke durchforstet und die Frühjahrs- und Sommermode bei Femme totale zum Verkauf angeboten.

„Ich freue mich, dass dieser besondere Flohmarkt endlich wieder an den Start geht. Ich komme gerne, aber ohne eine besondere Vorstellung davon, was ich kaufen möchte. Jedes Mal finde ich hier schöne Sachen“, sagt Nicole Mikic, die schon zwei Blusen, eine Hose und ein Kleid für ihre Tochter unter dem Arm hält. Mit dabei ist auch ihre Mutter, die das Shoppingerlebnis mindestens ebenso genießt.

Ganz wie gewohnt finden die Schnäppchenjägerinnen den beliebten Flohmarkt aber leider noch nicht wieder vor. Eigentlich lebt Femme totale neben der Suche nach den schönsten Teilen für den heimischen Kleiderschrank von der Begegnung untereinander: Die Frauen gehen shoppen und dann gibt es ganze Freundinnen-Runden, die den Abend mit einem Glas Sekt und köstlichen Häppchen ausklingen lassen. „Auf unser kulinarisches Angebot haben wir aus Sicherheitsgründen noch verzichtet“, sagt Irene Mahler, seit einigen Jahren die organisatorische Leiterin von Femme totale. Mit einem 18-köpfigen Helferteam – etwas kleiner als in den Vorjahren – hat sie das Konzept ein bisschen umgestellt. Statt im Keller des Gemeindehauses wird im Erdgeschoss nach Kleidung gestöbert. Hier sind mehr Licht und Platz, die Kleiderständer sind im Einbahnstraßensystem aufgebaut. 100 Frauen haben jeweils bis zu 20 Teile abgegeben, auch das ist etwas weniger als bei den vergangenen Auflagen. Da beteiligten sich durchschnittlich etwa 130 Frauen.
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„Aber das passt jetzt schon ganz gut, so kommen wir gemeinsam wieder gut rein in die Organisation der Veranstaltung“, erläutert Irene Mahler. Im Gebäude herrscht Maskenpflicht und es dürfen maximal 30 Frauen gleichzeitig einkaufen. Alle halten sich an die Regeln.

Eine Götzenhainerin ist seit vielen Jahren Beschickerin des Flohmarkts. „Es lohnt sich immer. Die Klamotten gehen fast alle weg“, sagt die Liebhaberin hochwertiger Markenkleidung. Sie wird im Gegenzug fündig: „Ich finde es wirklich super. Ich werde Teile los, die ich einfach nicht mehr trage, und finde hier dann das ein oder andere Teil, an dem ich Freude habe.“ Die Einnahmen, die durch das fehlende Büfett etwas niedriger ausfallen werden, sind wie gewohnt für den guten Zweck. „Ein Teil ist für die Kirche, ein Teil soll der Ukraine-Hilfe zugutekommen, aber wir wollen auch wieder an Nala und den Tierschutz spenden“, erklärt Irene Mahler. Sie hofft, dass der nächste Flohmarkt im Herbst wieder wie gewohnt mit dem geselligen Teil stattfinden kann.    njo