Dreieichenhainer Feuerwehr-Sitzung begeistert „Hüttengaudi“ mit Schwarzlicht und Skigymnastik

Das Jung-Damen-Ballett verwandelte sich im Schwarzlicht zu einer ganzen Gruppe Neon-Heidis. Foto: Jost

Dreieich (njo) – Was für eine Après-Ski-Sause: Die Dreieichenhainer Feuerwehr rockte am vergangenen Samstag mit ihrer „Hüttengaudi“ das katholische Pfarrzentrum an der Taunusstraße. Schon seit November war das Haus restlos ausverkauft – die Gäste hatten wohl geahnt, dass die Feuerwehr eine abwechslungsreiche Sitzung auf die Bühne bringen würde.

Das Motto machte es den Karnevalisten leicht: Das Bühnenbild war ein Alpenpanorama, vor dem die Akteure lustige Büttenreden, schwungvolle Tänze und witzige Sketche aus der Welt des Skifahrens inszenierten und es dabei auch schafften, das meist sehr sitzungserfahrene Publikum noch zu überraschen. Gleich von Beginn an war von den zumeist passend kostümierten Besuchern ein bisschen Initiative gefordert.

Die Skilehrer Michael Jung, Steffen Jäger, Laura Jung, Jessi Jörges und Lene Kögel brachten den ganzen Saal mit ihrer Skigymnastik in Bewegung. Das war aktives Mitturnen gefragt. Andi Kristen, Dominik Mathais, Basti Grix und Leon Jung verblüfften mit dem „Hut für alle Fälle“.

Die Neoprenhüte der vier Jungs können zu den Songs aus „Fluch der Karibik“, „Sister Act“ oder „Die Karawane zieht weiter“ ihre Form variabel vom Napoleonhut, der Nonnenhaube bis hin zur Burka verändern und rissen das Publikum vor Lachen beinahe von den Stühlen. Dominik Mattheis war bei einem Sketch mit Kai Kaffanke zum Junggesellenabschied in die Skihütte eingekehrt. Seine Liebste, Jessie Jörges, will seine Treue auf die Probe stellen.

Doch die heißen Skihasen beeindrucken den Bräutigam kein bisschen. Dass der Verlobungsring am Ende doch in den imaginären Schnee fliegt, ist dann eher dem erhöhten Alkoholkonsum zuzuschreiben.

Während die Gäste in der Pause ihren Durst löschen, kann es Sitzungspräsident Manfred Locher kaum glauben, wie gut die Stimmung im Saal ist. „Mannomann, das hatten wir auch lange nicht. Die rasten ja komplett aus. So macht es Spaß“, zeigte sich Locher, der auch als langsames Karlchen wieder bezauberte, rundum glücklich.

Prinz Björn und Prinzessin Astrid von der SG Götzenhain bewiesen auf der Bühne mit ihrem Dreieich-Lied, dass sie wohl die beste Wahl als Dreieicher Prinzenpaar sind, und der Spielmannszug der Feuerwehren Götzenhain und Offenthal heizte mit „Viva Colonia“ oder „Komm hol das Lasso raus“ die Partylaune noch weiter an. Das Jung-Damen-Ballett verwandelte sich im Schwarzlicht zu einer ganzen Gruppe Neon-Heidis und die Super-Stars brennen auf der Bühne gleich ein Feuerwerk mit Wunderkerzen und Konfetti-Kanonen ab. Michael Jung und Steffen Jäger sind mit ihrem schrägen Gesangsauftritt so begehrt, dass ihnen Rosen und Höschen um die Ohren fliegen. Bevor zum großen Finale alle Akteure noch mal auf die Bühne dürfen, kommt das Männerballett zum Zug. Die neun Herren aus allen Generationen müssen sich ganz besonders anstrengen – sitzt ihre Trainerin im Prinzessinnenkleid doch in der ersten Reihe. Aber Prinzessin Astrid ist zufrieden und der Saal tobt ein letztes Mal an diesem Abend.

Die Bremser, die mit einer Abordnung von bayrischen Gartenzwergen im Publikum saßen, und die Narren der SG Götzenhain, die mit einer Vielzahl von Leuten nach Dreieichenhain gekommen waren, applaudierten sehr anerkennend. „Die Feuerwehr kann nicht nur Brände löschen und Leben retten, der Verein stellt auch eine grandiose Faschingssause auf die Beine“, lobten die Fachleute, die weit über drei Stunden dauernde Show.