Große Beteiligung an Umfrage zur Ausstattung des künftigen Dr.-Walter-Lübcke-Platzes Schmuckstück mit Lokalkolorit

Runde Bänke sollen zum Verweilen unter den Bäumen einladen. Das ist ein Ergebnis der Online-Umfrage, an der sich laut Stadtverwaltung fast 500 Dreieicher beteiligt haben. Grafik: Gebr. Fischer / P Bild: -

Dreieich – Der Egenberger-Parkplatz, zentral in der Sprendlinger Innenstadt gelegen und alles andere als ein Aushängeschild, verändert sein Gesicht. Zumindest im vorderen Bereich. Dem Entwurf nach zu urteilen, kann die 14 mal 14 Meter große Fläche ein Schmuckstück werden, angereichert mit Lokalkolorit und nun auch definitiv mit eigenem Namen. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Stadtverordneten final beschlossen, den Platz nach dem ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke zu benennen.

Die Arbeiten laufen seit einigen Wochen. Nach Angaben aus dem Rathaus geht es zügig voran. Nach dem Abtragen des Belags sind nun die Abwasserleitungen verlegt worden. Trotz Baustelle können die Dreieicher weiterhin samstags auf dem Wochenmarkt einkaufen. Die Beschicker verlagern ihre Stände in den hinteren Bereich, ein Zugang für Kunden auch von der Hauptstraße ist weiterhin gewährleistet. Nun steht auch fest, wie der Dr.-Walter-Lübcke-Platz möbliert wird. Bei der Ausstattung konnten die Dreieicher mitreden.

Die Beteiligung an der Online-Befragung war beachtlich, fast 500 Bürger machten mit. Bei den Bänken, die im Schatten der Bäume platziert werden sollen, haben sich 77 Prozent der Teilnehmer für die runde Variante entschieden. Noch klarer fiel das Ergebnis bei der Gestaltung der Mauer auf der Nordseite aus: Hier wünschen sich 83 Prozent eine Pflanzberankung und Bänke statt einer künstlerischen Gestaltung. 88 Prozent haben für eine Bank mit vier Radparkern auf der Südseite votiert, ein Lastenradparkplatz wird auf Wunsch von 71 Prozent angrenzend an den neuen Platz vorgesehen.
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Dafür entfällt dort ein weiterer Parkplatz (in Summe dann acht). 86 Prozent haben sich zudem für das Aufstellen historischer Steine als Abgrenzung zum Parkbereich entschieden. Das heißt: Der Platz wird vorne und hinten optisch gefasst. Zur Hauptstraße hin werden vier Sandsteinstelen plus zwei Sitzblöcke für eine Gliederung sorgen. Sie sind zurzeit in Arbeit im Steinbruch Wassum in Miltenberg, dem letzten von einst 18 Brüchen, die dort betrieben wurden.

Die Steine, die den Platz nach hinten abtrennen, haben eine besondere Vergangenheit. Sie stammen von der Egenberger-Scheune, die 1996 abgerissen wurde. Wilhelm Ott, Vorsitzender der Freunde Sprendlingens, die maßgeblich an dem Gesamtprojekt beteiligt sind, und der Offenthaler Heimatkundige Timo Seibert sicherten damals einige Exemplare aus Rotliegendem und Mainsandstein. Seibert hat seine gestiftet, als er von der Neugestaltung erfuhr. Sie gehörten, so der Offenthaler, an ihren einstigen Standort.

Bürgermeister Martin Burlon ist erfreut über die hohe Beteiligung an der Umfrage. „Die Ergebnisse sind eindeutig ausgefallen, sodass nun die Beschaffung der Möblierung beauftragt werden kann.“ Wann alles komplett fertig sein wird, ist offen. Bis zum ersten Schlemmer-Shoppen im Juli soll der Platz aber zumindest nutzbar sein.  fm