DR.-WALTER-LÜBCKE-PLATZ Festakt zur Einweihung mit Justizminister Warnung vor rechtsradikalen Kräften

Hessens Justizminister in Dreieich: Roman Poseck ist zur Einweihung des Dr.-Walter-Lübcke-Platzes gekommen. In der Mitte Kreistagsvorsitzender Volker Horn. Bild: JOST

Dreieich – Er ist schön geworden, der vordere Teil des Egenberger-Parkplatzes mit seiner Pflasterung, den Sandsteinabgrenzungen und den Bäumen. Jetzt ist er als Dr.- Walter-Lübcke-Platz auch offiziell eingeweiht worden, der neue Ort mit Aufenthaltsqualität im Zentrum von Sprendlingen.

Zu einem kleinen Festakt ist Hessens Justizminister Roman Poseck (CDU) aus Wiesbaden angereist. Er bedankt sich für die Initiative der Dreieicher Politik, den neu gestalteten Platz nach dem ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten zu benennen. „Die Stadt setzt hier und heute ein wichtiges Zeichen für die Erinnerung an einen aufrechten Demokraten und für die Bedeutung des Eintretens für unsere Werteordnung und Demokratie“, betont Poseck.

Der Minister erinnert daran, dass der „feige Mord“ an Dr. Walter Lübcke eine Zäsur bedeutete. „Er hat die großen Gefahren des Rechtsextremismus auf besonders schmerzvolle Weise deutlich gemacht.“ Landtagsabgeordneter Hartmut Honka sagt, dass es in den städtischen Gremien kein Zögern bei der Idee gegeben habe, einen Platz nach Lübcke zu benennen. „Es war klar, wir würden einen Platz finden – und das hat ja auch geklappt.“

Honka beschreibt Lübcke, der zwischen 1999 und 2009 für die CDU im Landtag saß, als einen „echten Typen“ und einen Menschen mit Haltung. Poseck wie auch Honka warnen vor einer Radikalisierung in Deutschland.

„Die fließenden Übergänge vom Rechtspopulismus bis hin zum Rechtsterrorismus sind die größte Gefahr für die Zukunft unserer Demokratie“, sagt der Justizminister. Alle Demokraten seien aufgefordert, Haltung und eine glasklare Abgrenzung von radikalen Kräften zu zeigen. „An dieser Stelle darf es kein Wackeln und keine falschen Kompromisse geben“, sagt Poseck unter dem Beifall zahlreicher Dreieicher, die zur Einweihung des Platzes gekommen sind.

Bürgermeister Martin Burlon hebt dies ebenfalls hervor. Der Rathauschef erinnert aber auch noch mal an die Entstehungsgeschichte des Platzes. Er bedankt sich bei den Freunden Sprendlingens und insbesondere bei Erhard Haller, der als Architekt im Hintergrund ehrenamtlich einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des neuen Dr.-Walter-Lübcke-Platzes geleistet hat.

Im Detail muss jetzt allerdings noch mal nachgebessert werden, denn der Stadt ist ein Fauxpas unterlaufen: Auf dem Schild an der Erinnerungsstele für Walter Lübcke fehlt im Nachnamen das c.

Das wird nun korrigiert, die Stele kann ohnehin erst fest installiert werden, wenn Radparker und Sitzgelegenheiten montiert sind.
 njo