Ein Stück wieder gewonnene Freiheit Volkshochschule Dreieich bietet Rollatorkurs an

Der richtige Umgang mit dem Rollator will gelernt sein. Foto: col

Dreieich (col) – Es ging den Bordstein hinauf und in Kurven um die Kegel – im Haus des Lebenslangen Lernens trainierten jüngst aktive Senioren den richtigen Umgang, das Bremsverhalten und möglichst viel Sicherheit mit dem Rollator.

Die Erfindung der fahrbaren Gehhilfe, die 1978 von einer schwedischen Kinderlähmung-Patientin entwickelt wurde, ist eine Erfolgsgeschichte, die vor allem viel wieder neu gewonnene Bewegungsfreiheit in das Leben von Senioren gebracht hat.

Das hilfreiche Gefährt wird oftmals im Sanitärfachhandel angeschafft, und der Umgang wird dann mittels Selbsterfahrung geübt. Doch es geht auch professioneller: Die Volkshochschule (Vhs) Dreieich hatte sich diesem Thema angenommen und in Kooperation mit einem Sanitätshaus sowie gemeinsam mit den Moderatoren Ursula Stock und Christian Andersch einen kostenlosen Kurs angeboten. Möglich wurde dies durch das Programm „Sicher mobil“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats, der die Kurse fördert.

Auf die richtige Einstellung kommt es an

18 Interessierte nutzten die Gelegenheit, gemeinsam das Fahren zu trainieren. Dabei waren es nicht ausschließlich gehbehinderte Senioren, die zu dem Kurs kamen. Auch Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen oder von der städtischen Seniorenhilfe nutzten die Gelegenheit, den Rollatorführerschein zu machen. Bevor es ans praktische Training ging, erfuhren die Senioren, was es theoretisch zu lernen gibt. „Wichtig ist die richtige Einstellung der Höhe der Griffe, damit die Nutzer richtig nah am Gerät dran stehen, um es so stabil wie möglich zu machen“, betonte Christian Andersch.

Auch praktisches und hilfreiches Zubehör stellten die Moderatoren vor, vom Einkaufskorb bis zu den Leuchtstreifen oder Lampen, die auch in der Dunkelheit für die notwendige Sicherheit sorgen. „Es muss nicht der Rolls Royce unter den Rollatoren sein – wichtig ist die Zweckmäßigkeit, die wir heute auch im Detail besprochen haben“, sagte Christian Andersch weiter. Kleine Tricks wie die richtige Nutzung der Bremsen machen den Rollator sehr beweglich.

Zweiter Kurs im Herbst

Zuerst theoretisch besprochen, durften die Teilnehmer dann auch praktisch ran. „Wenn sie die Bremse wechselweise nutzen, fährt das Gerät fast alleine durch die Kurven“, so der Moderator. Das spare zum einen Kraft und gebe auch viel Sicherheit durch mehr Stabilität.

Die Rückmeldung auf den Kurs war hervorragend, die Senioren lobten, dass sie viele praktische Tipps bekamen. Und am Ende konnten alle den Rollatorführerschein entgegennehmen. Wer den Kurs verpasst hat, hat schon bald die nächste Chance. Die Vhs wird den Kurs im Herbst zum zweiten Mal anbieten.