Am Samstag vergangener Woche feierten Wolfgang Heinrich und Renate Reiber, geborene Volk, im Horst-Schmidt-Haus das Fest der Eisernen Hochzeit.
Er war oft bei ihrer Oma daheim, erzählt das Paar. Der Jubilar begann als Mechaniker, fertige Stühle und Geräte für Zahnarztpraxen, klopfte daneben Steine und baute die Werkstatt Emda an der Hanauer Landstraße mit auf. Dort war er später Technischer Zeichner und studierte abends, wurde Oberingenieur für Mess- und Regeltechnik und unterrichtete abends an der privaten Hochschule Reitz-Chemotechnicum in der Mainmetropole.
Die Familie Reiber lebte später in North Carolina, wo der Ehemann und Vater in der Nylonproduktion tätig war. Er wirkte in China, in Russland, der Türkei, Bulgarien, Spanien, Belgien und Großbritannien. Als die Kinder größer waren, belegte die Ehefrau Kurse für die Sprachen der Länder, in denen ihr Mann wirkte.
Sie selbst war bei der Post im mittleren Dienst beschäftigt, im Versand für die Telefonrechnungen. Nach der Fertigstellung arbeitete sie in der Hauptpost. Die Familie lebte in Sachsenhausen, später bezog sie ein Eigenheim in Bruchköbel. Zu seiner Pension kaufte das Paar ein Haus Fellen bei Burgsinn im Spessart.
Dort hielt er Vorträge über die Länder, in die er entsandt war, leitete bis zum vergangenen Jahr eine Männer-Gymnastikgruppe in Fellen. Dazu gab er Nachhilfe in Mathematik und Physik. Sie gestaltete gerne mit Farben, wollte einst Porzellanmalerin werden. In der Werkstatt in ihrem Haus gab sie Volkshochschul-Kurse im Modellieren mit Ton an Drehscheibe und Brennofen.
Nach schwerer Krankheit lebt Wolfgang Reiber im Horst-Schmidt-Haus, vor vier Wochen bezog die Ehefrau an der gleichen Adresse eine Wohnung. Zum 65. Hochzeitstag gratulierten zwei Söhne, von denen einer als Koch zum Team der Einrichtung zählt, und eine Tochter mit Schwiegerkindern und fünf Enkeln.