Mühlheim – Tagelang bangte Uli Eich vom Kiosk im Zentrum um Schwager und Schwägerin, die sie nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli nicht erreichen konnte. Doch dann erhielt Eich die erlösende Nachricht: beide leben. Ihr frisch renoviertes Haus in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde jedoch durch die Wassermassen stark beschädigt und ist nahezu unbewohnbar. „Klar wollte ich sofort helfen“, sagt Eich. Sie besorgte entsprechende Gegenstände. „Die Hilfsbereitschaft durch meine Kunden und Freunde war riesig.“ Schnell waren Möbel, technische Geräte, Geschirr und Bekleidung zusammen. Doch dann stellte sich Eich die Frage: Wie kommen die Hilfsmittel schnell, direkt und unbürokratisch in das Katastrophengebiet? Da das Kiosk im Zentrum nicht nur eine reine Verkaufsstelle ist, sondern auch ein Ort der Kommunikation, war schnell der Kontakt zu Thomas Hofmann vom Budo Club Mühlheim (BCM) hergestellt. Der Verein stellte seinen Budo-Bus zur Verfügung. Hofmann, BCM-Abteilungsleiter und Ehrenmitglied Klaus Peter Daube entfernten die Sitzbänke aus dem Bus, holten die von Uli Eich organisierten Gegenstände bei den Spendern ab und luden sie in den Budo-Bus. Ein Rückruf, was noch dringend in Ahrweiler gebraucht wird, kurzer Einkauf im Baumarkt und Abfahrt nach Bad Neuenahr. Für die beiden Judosportler war klar: Schnelle Hilfe im und fürs Ahrtal, Ausladen und Verteilen, bei den Betroffenen zuhören und weitere Hilfe organisieren. „Es ist sehr erstaunlich, wie gefasst und geduldig die Betroffenen mit ihrer Situation umgehen“, findet Daube. Mittlerweile ist der Budo-Bus dreimal im Ahrtal gewesen. Und sollte weitere Hilfe erforderlich sein, geht’s wieder dorthin.
Uli Eich dankt ihren Kunden, Freunden, der Firma Ofen-Kaiser und dem Budo Club für die Spenden und Hilfsbereitschaft.
ron
