Ein Fest unter Freunden Bieberer Vereine feiern gemeinsam auf dem Ostendplatz

Sofern das Wetter passt, ist es an beiden Festtagen gar nicht so einfach, noch einen freien Platz auf den Bänken zu ergattern. Foto: Mangold

Bieber (man) – Die bereits 25. Auflage ihres Fests der Vereine feierten die Bieberer am vergangenen Wochenende auf dem Ostendplatz. An neun Ständen konnten sich hier die Besucher mit Essen und Getränken versorgen.

Zum Glück hatte der Wetterbericht Sonnenschein versprochen, sonst hätten die Vereinsvertreter beim Aufbau am Donnerstag sicher noch größeren Frust geschoben. Die Helfer hätten bedröppelt auf dem Rasen im Wasser gestanden, berichtete Georg Zahn, Vize-Vorsitzender der veranstaltenden Interessengemeinschaft Bieberer Ortsvereine (IGBOV) und des Musikvereins Eintracht. Aber alle hätten wussten: Am nächsten Tag soll es besser werden.

Wurde es dann auch. Wer am Freitagabend vorbeischaute, der hatte schon Schwierigkeiten, auf den Bänken einen Platz zu finden. In den vergangenen beiden Jahren hatte es anders ausgesehen, erinnerten sich der IGBOV-Vorsitzende Heinz-Josef Lorz und Gattin Barbara. Da war es entweder zu heiß gewesen, oder ein Sturm hatte für den Abbruch des Fests gesorgt. Wolfgang Stoppel, Biebers prominenter Sänger und stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, freute sich am Freitag über viele Vertreter aus der Generation der unter 30-Jähringen: „Das zeigt, es wird hier weitergehen.“

Angefangen hatte es mit Biebers 1200-Jahrfeier von 1991. Für deren Organisation hatte sich der Heimatverein ein Jahr zuvor gegründet. „Weil die Geschichte so ein großer Erfolg war, sollte daraus etwas folgen“, erinnerte sich Stoppel an den Startschuss des Vereinsfests. Stress habe es in dem viertel Jahrhundert nie gegeben, auch nie zu später Stunde, wenn der eine oder andere auf dem Weg zur Toilette nicht mehr ganz geradeaus läuft. „Hier kennt jeder jeden“, benennt Stoppel einen Grund für die entspannte Atmosphäre.

An einem der Tische saß am Samstagabend mit Uschi Petzold, Edith Cmok, Ingrid Hartmann und Annemarie Kruppka ein Damenquartett. Die Frauen kennen einander schon seit Jahrzehnten, von der Gymnastik im Verein und dem privat organisierten Nordic Walking, das auf der Rosenhöhe startet. Die Freundinnen treffen sich sonst regelmäßig auf dem Wilhelmsplatz-Markt. Das Fest auf dem Ostendplatz steht in ihrem Kalender als fester Termin. „Wir fühlen uns hier immer sehr wohl“, sagte Petzold, die als einzige nicht in Bieber lebt, sondern sich von Lauterborn auf den Weg machen muss.

Beim FC Germania Bieber 1901, der vor drei Jahren aus einer Fusion von FV Germania Bieber 1901 und FC Bieber 1960 entstand, zapfte der frühere Germania-Vorsitzende Horst Göltner Henninger Pilsner. Daneben kümmerten sich Spieler der ersten Mannschaft um die Versorgung mit Andechs-Bier. Die Jungs haben eine erfolgreiche Saison hinter sich, die mit dem Aufstieg aus der A-Klasse in die Kreisoberliga endete.

Vom Aufstieg der 1. Mannschaft aus der Landes- in die Verbandsliga erzählte Rolf Sandmann, der Vorsitzende des Radfahrverein Germania Bieber 1896 – OBC 1882, während des Verkaufs von Fischbrötchen und Gegrilltem am Club-Stand. Er berichtete von 15 Einradfahrerinnen und zehn Jugendlichen, die auf zwei Rädern auf Torejagd gehen, „von denen fanden manche nach langem Suchen eine sportliche Alternative bei uns“.

Zwei Gäste tauchten derweil das erste Mal auf dem Fest auf. Heike und Manfred Bauer aus Oberrad befanden sich nach einem Besuch in Bieber eigentlich auf dem Weg zur S-Bahn-Station, als sie das Treiben auf dem Ostendplatz bemerkten und sich am Stand des FC Germania Bieber für den ungeplanten Zwischenstopp mit Andechs versorgten. Die beiden zeigten sich begeistert, „dass man sich hier unterhalten kann, weil aus aus Boxen keine Musik donnert“. Für die sorgte traditionell an beiden Tagen der Musikverein Eintracht mit Florian Seemann am Pult.