Jugendfeuerwehren simulieren den Ernstfall Rettung aus dem Klassenzimmer

Die gerettete Übungspuppe wurde zum Sammelplatz der Johanniter-Unfallhilfe gebracht. Bild: ziesecke

Urberach – „Hurra, die Schule brennt!“ – was Heintje voll Freude vor vielen Jahrzehnten in einer Filmkomödie besang, war auch der Hintergrund einer gemeinsamen Übung der Jugendwehren aus Rodgau, Dietzenbach, Heusenstamm und natürlich Rödermark. Ihre Bezirksübung an der Schule an den Linden ging von der Annahme aus: Brand im Schulgebäude, wohl durch eine Verpuffung ausgelöst. Der Rauch breitete sich rasch in mehreren Klassenzimmern aus – die Suche nach noch vermissten Kindern musste schnell gehen.

Die Übung lag in den Händen der beiden Urberacher Jugendwarte Sarah Felten und Niklas Ewert: „Die Planung hat vor rund einem Dreivierteljahr begonnen. Schließlich müssen erst mögliche Objekte gesucht, die Besitzer angefragt und s die Übungen jugendgerecht vorbereitet werden“. Also für 120 Kinder und Jugendliche und dazu einen rund 20-köpfiger Betreuungsstab.

Zwölf Kinder und Jugendliche, dazu zehn Übungspuppen, waren in der vermeintlich brennenden Schule zu finden und zu retten. Draußen konnte Wasser eingesetzt werden; innen blieb die Schule trocken – schließlich geht’s heute mit dem Unterricht weiter.

Die Jugendgruppe der Rodgauer Johanniter Unfallhilfe, die an der Bezirksübung teilnahm, übernahm die Geretteten an ihrer Sammelstelle und betreute sie. „Speziell darauf vorbereiten konnten wir uns nicht, aber wir haben in den letzten drei Monaten überwiegend Grundlagensituationen geübt, die bei verletzten Patienten vorkommen können“, bestätigte der Rödermärker Leo Hruban, der sich bei der Jugend der JUH engagiert.

Zufrieden war auch der Kreisjugendfeuerwehrwart Oliver Meyer: „Hier läuft wirklich alles zwischen den verschiedenen Jugendwehren Hand in Hand, was im Ernstfall so wichtig ist. Das haben wir am vergangenen Wochenende erst bei dem Flurbrand in Waldacker gesehen, wie wichtig das ist.“ Und er ergänzte anerkennend: „Bei dem Wetter, an einem Samstagvormittag, gibt es wirklich Besseres, als sich in eine so warme Uniform zu werfen und hier eine Übung durchzustehen – es ist sehr anstrengend.“ Das galt aber auch für die Übungsleiterin Sarah Felten: Sie kam direkt von einer einsatzreichen Nachtschicht in ihrem Beruf als Rettungssanitäterin morgens zur Bezirksübung.

Von Christine Ziesecke