Die Schülerinnen und Schüler, die schon seit einer Woche in den neuen Räumlichkeiten unterrichtet werden, sind begeistert von ihrer neuen Schule. Vor allem der neu gestaltete Innenhof mit vielen Spielmöglichkeiten habe es ihnen angetan, so Schulleiterin Susanne Zobel-Unruh. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, zitierte Uwe E. Flach vom Vorstand der Hans Magiera-Stiftung in seiner Ansprache Erich Kästner, um gleich darauf zu ergänzen: „Und ich kann sagen: Hier ist nicht nur Gutes, sondern etwas Herausragendes zum Wohle der Schülerinnen und Schüler entstanden.“
Die Leiterin des Staatlichen Schulamts für den Hochtaunuskreis und den Wetteraukreis, Dr. Rosemarie zur Heiden, dankte der Hans Magiera-Stiftung für ihr überwältigendes Engagement und dem Schulträger für die sehr gelungene Realisierung dieses Schulprojektes. Um den Bildungsauftrag in bestmöglicher Weise umzusetzen, seien die räumlichen Voraussetzungen ein wichtiges Puzzleteil. Die Abstimmung der Räumlichkeiten auf die spezifischen Bedürfnisse von Bildung könne man hier beispielgebend erleben.
Bei der Schulfeier wurden die Schülerinnen und Schüler aktiv eingebunden. Den Auftakt gestaltete die Schulband musikalisch. In einem szenischen Spiel im weiteren Verlauf der Feier stellten sie den Übergang der Helen-Keller-Schule zur Hans Magiera-Schule dar. Nach einem Grußwort von Oberursels Bürgermeisterin Antje Runge, der Segnung des neuen Schulgebäudes durch Pfarrer Andreas Unfried und Pfarrer Reiner Göpfert ging die Feier mit einem musikalischen Beitrag der Oberurseler Pianistin Marliina zu Ende.
Die Oberurseler Schule ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und einer Abteilung körperliche und motorische Entwicklung. Derzeit werden hier 120 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen (5 Grundstufen-, 4 Mittelstufen-, 4 Hauptschulklassen und 3 Berufsorientierungsklassen) mit maximal 8 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Die Schule verfügt über 44 pädagogische Fachkräfte, rund 50 Teilhabeassistenten und 3 FSJler.
Insgesamt verfügt der Erweiterungsbau nicht nur über zwölf neue Unterrichtsräume, die bedarfsgerecht ausgestattet sind, sondern auch über besondere Pflege- und Hygieneräume sowie einen Therapie- und Diagnostikbereich. Die Klassen verfügen über eine kleine Küchenzeile, um die Schülerinnen und Schüler auf ein möglichst selbstorganisiertes Leben vorzubereiten. Je zwei Klassen teilen sich einen Differenzierungsraum, der das zusätzliche Arbeiten in Kleingruppen für eine individuelle Förderung oder methodische Maßnahmen ermöglicht. An den Verwaltungstrakt schließt sich der neue Haupteingang, die Kantine und eine Aula an. Diese überdeckt ein weit austragendes Dach, das auch die dem Essbereich vorgelagerte Terrasse schützt.
Insgesamt kostete das neue Gebäude rund 9,5 Millionen Euro, wovon die Magiera-Stiftung als Bauherrin 8 Millionen Euro trägt. Der Kreis steuert den Differenzbetrag bei. Im Zusammenhang mit der Errichtung des Stiftungsgebäudes wurden noch Baumaßnahmen auf dem Gelände des bestehenden Gebäudes sowie am bestehenden Gebäude in Höhe von etwa 2,2 Millionen Euro vom Hochtaunuskreis durchgeführt.
Der Kreisausschuss hatte 2021 beschlossen, dass die Helen-Keller-Schule in Würdigung der langjährigen und umfangreichen Stiftungsarbeit nach Fertigstellung des Neubaus den Namen Hans Magiera-Schule tragen soll.