Historie Hauptstraße in Hofheim Vom Ende einer Ära

Anne Pollok-Müller hat die Tafel für die Hauptstraße 43 gestiftet. Bild: Stadt Hofheim

Hofheim (red) – Weiter geht es mit der Beschilderung der historischen Gebäude in der Hauptstraße in Hofheim. Die neueste Tafel weist auf die Hauptstraße 43 und die Sandgasse 1 hin: eine Hofreite, die aus einem Wohn- und Geschäftshaus, einem ehemaligen Stall und einer Scheune besteht. Gestiftet wurde die Tafel von Dr. Anne Pollok-Müller.

Das Wohnhaus wurde etwa im Jahr 1816 errichtet – in einer Zeit, in der Sichtfachwerk nicht mehr üblich war. Deshalb wurde es verputzt. Die Holzfassade des oberen Stockwerks ist viel jünger: Sie stammt aus dem Jahr 1913. Zunächst beherbergte das Gebäude verschiedene Handwerker. Nach 1918 diente es französischen Soldaten als Kantine. Danach boten hier verschiedene Handelsgeschäfte ihre Waren an.

Der Stall kam erst Ende des 19. Jahrhunderts dazu; damals wurde der Zugang zum Hof überbaut. 1947, in Zeiten großer Wohnungsnot, wurde der Stall aufgestockt und eine Wohnung darin eingerichtet. Kunsthistorisch am bedeutendsten – und am ältesten – ist das dritte Gebäude des Ensembles: die Scheune am Ende des Grundstückes aus dem Jahr 1712. Das Gebäude ist frei von jeglichem Schmuckfachwerk, weist so auf die ursprüngliche Nutzung als Scheune hin und markiert gleichermaßen das nahende Ende der Ära des Sichtfachwerks.

Seit dem Jahr 2010 informieren Bild- und Texttafeln über die Bau- und Nutzungsgeschichte vieler Gebäude in der Hofheimer Altstadt. Das Projekt ist eine Kooperation des Stadtarchivs und des Historischen Arbeitskreises der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt e.V.