„Das ist für den Hochtaunuskreis eine große Chance“, erklärt Landrat Ulrich Krebs. Das Projekt „Globale nachhaltige Kommune Hessen“ bringe Menschen aus vielen Bereichen mit unterschiedlichen, mitunter unkonventionellen Sichtweisen zusammen. „Ich erhoffe mir durch diesen Austausch viele wertvollen Ideen, Anregungen und Impulse, die in einer Nachhaltigkeitsstrategie münden, die nicht nur den Hochtaunuskreis, sondern auch die ganze Region voranbringt.“
Am Dienstag, 24. Januar, fand nun das erste Treffen der Steuerungsgruppe des Projekts statt, der 15 Personen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik angehören. Zuvor hatte bereits das aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung bestehende Kernteam eine Bestandsaufnahme durchgeführt und sechs Handlungsfelder erarbeitet, an denen sich der Kreis in Sachen Nachhaltigkeit orientieren soll.
Diese sind:
• Nachhaltige Verwaltung
• Ressourcenschutz & Klimafolgeanpassung
•Globale Verantwortung & Eine Welt
•Nachhaltige Mobilität
•Nachhaltiger Konsum & Gesundes leben
•Klimaschutz & Energie.
In manchen dieser Bereiche hat sich der Hochtaunuskreis bereits auf den Weg gemacht. So gibt es schon jetzt Fortbildungsangebote für Mitarbeiter (Handlungsfeld Nachhaltige Verwaltung), der Kreis pflegt eine Partnerschaft mit dem israelischen Gilboa und ist als Fairtrade-Landkreis zertifiziert (Handlungsfeld Globale Verantwortung & Eine Welt), ist Teil der Ökomodellregion Rhein-Main (Handlungsfeld Ressourcenschutz & Klimafolgeanpassung) und hat ein Radverkehrskonzept entwickelt (Handlungsfeld Nachhaltige Mobilität). Doch noch sind diese Handlungsfelder nur unzureichend miteinander verknüpft und nicht in eine Gesamtstrategie eingebettet.
Genau hier setzt die Arbeit der Steuerungsgruppe an. In ihrer ersten Sitzung wurden die vom Kernteam erstellten Handlungsfelder diskutiert und weiter ausgearbeitet. Erste Ideen für Leitlinien und Ziele wurden gesammelt, die dann bei der nächsten Sitzung vertieft werden sollen.
Eine kurze Stimmungsabfrage zu Beginn des Workshops zeigte ein ganz klares Bild: Der überwiegende Teil der Teilnehmer ist erwartungsvoll-gespannt in den Termin gegangen. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist schließlich omnipräsent und daher oft nicht zu greifen. Umso klarer wurde die Laufrichtung dann aber mit Vorstellung der sechs oben genannten Handlungsfelder und der vorhandenen Aktivitäten in diesem Bereich. Darauf aufbauend haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Steuerungsgruppe viele Ideen eingebracht, um diese Handlungsfelder auszugestalten und Zielsetzungen zu entwickeln: Wie sieht Nachhaltige Verwaltung im Jahr 2030 aus? Wie geht der Hochtaunuskreis mit Ressourcenschutz & Klimafolgeanpassung im Jahr 2030 um? Wie ist er im Bereich Globale Verantwortung & Eine Welt aufgestellt? Dabei entstanden auch unter den Teilnehmern interessante Diskussionen, denn nicht alle haben das gleiche Bild von einem nachhaltigen Landkreis.
Die gesammelten Ideen und Anstöße werden nun für das nächste Treffen des sogenannten Kernteams aus der Kreisverwaltung aufbereitet. Dann wird es darum gehen, diese weiter zu konkretisieren und vor allem zu prüfen, in welchen Handlungsfeldern die Kreisverwaltung selbst aktiv werden kann. Denn das ist allen Teilnehmern wichtig: Ein realistisches Konzept zu entwickeln, das anschließend auch umgesetzt wird.