ESV und HKCW bieten Anfängerkurse an/Training im Schwimmbad und auf dem Fluss Im Kajak die Skyline genießen

Mara Detering, Wanderführerin beim HKCW, hat eines der Wildwasserboote. Bild: Ingrid Zöllner

Höchst (iz) – Auf dem Main sind die Kajaks gut zu sehen, die lauter bunte Farbtupfer auf dem Wasser sind. Das Wetter spielt zum Glück mit, die Sonne taucht den Fluss, die Sportler und die Skyline in ein sanftes Licht und spendet in den frühen Abendstunden ein bisschen Wärme. Langsam paddeln die rund 50 Kajaks flussaufwärts in Richtung Innenstadt.

Doch bevor es für Kanu-Anfänger auf den Main oder die Nidda geht, steht als erstes ein Training im Schwimmbad an.

Die Kanu-Abteilung des ESV Blau-Gold und der Höchster Kanuclub Wiking (HKCW) bieten gemeinsam den Kurs an. Seit vier Jahren teilen sie sich das dem HKCW gehörende Vereinsgelände an der Tillylinde in Höchst nahe der Fähre.

„Wir haben das Gelände gemeinsam umgebaut, sodass jeder seine Boote hier hat und wir uns einen Aufenthaltsraum mit Duschen, Umkleiden und Spinden teilen“, erzählt Karl-Heinz Köhler, HKCW-Vorsitzender. Rund 130 Kajaks, die zur Kategorie Kanus gehören, sind vor Ort. Für den Kurs, zu dem vier Einheiten gehören, haben sich 23 Neulinge angemeldet.

„Der erste Termin findet im Schwimmbad statt“, erläutert Sven Nicol, ESV-Abteilungsleiter. Im Höchster Schwimmbad werden die ersten Grundlagen gelernt. „Dort üben wir die halbe Rolle, wenn man mit dem Boot unter Wasser gerät. Wie man den Spritzschutz entfernt und aussteigt“, erklärt er. „Gezieltes Umkippen ist wichtig, um keine Angst im Wasser zu haben, wenn es außerhalb des Schwimmbades passiert“, sagt Nicol. Da das Wasser im Schwimmbad geheizt und die Sicht klar ist, erleichtert das die Übung.

In der zweiten Kurseinheit sind die Sportler dieses Jahr auf den Main gegangen. „Normalerweise sind wir erst einmal an einem Badesee, das hat dieses Jahr leider nicht gepasst“, erzählt Mara Detering, Wanderwartin vom HKCW. Auf dem Main wurde das Geradeausfahren geübt. In der dritten Einheit auf dem Main lernen die Anfänger den Umgang mit leichter Strömung, Schiffsverkehr und den Fluss herauf und herunter zu fahren. Im vierten Teil geht’s dann zu einer Kleinflussfahrt auf die Lahn.

Wer einmal in einem Kajak Platz genommen hat, stellt fest, dass man mit den Beinen nicht so viel Spielraum hat, wie man denkt. „Es gibt zwei Arten von Kanus, die Wildwasser- und die Wanderboote. Erstere sind kleiner und wendiger, die Wanderboote sind länger und in Kurven schwerer zu händeln“, erklärt sie. In beiden sind die Beine seitlich eingeklemmt, die Füße haben einen festen Halt. In der Trockenübung auf dem Gras merkt man schnell, das Boot reagiert auf die Gewichtsverlagerung der Hüfte: „Das ist wie beim Reiten, dadurch bestimmt man die Richtung.“ Und auf die Muskeln geht es auch. „Viele denken, dass Kanufahren einfach nur fahren auf dem Wasser ist. Man bekommt aber schnell Muskelkater in den Beinen und im Bauch, weil der ganze Körper im Einsatz ist“, weiß Georg Brandt, der mit Nicol die ESV-Abteilung leitet.

Silvia ist Neuling und über eine Internetplattform auf den Anfängerkurs aufmerksam geworden. „Die ersten Treffen haben mir viel Spaß gemacht, ich war erstaunt über die doch große Resonanz. Die Trainer sind sehr sympathisch.“ Das erste Training im Schwimmbad sei durchaus herausfordernd gewesen. „Es ist wichtig, zu wissen, wie das mit dem Spritzschutz funktioniert, das Training gibt einem Sicherheit“, findet die 31-Jährige.

Einfach ist das Kajakfahren nicht: „Ich habe mich beim letzten Mal auf dem Main viel um die eigene Achse gedreht, es hat sehr viel mit Gewichtsverlagerung zu tun.“ Jetzt freut sie sich auf die Fahrt auf dem Main im Abendlicht. Alle steigen in die Boote, jeder Anfänger hat in der Regel im Schnitt einen Könner an seiner Seite. Dann geht’s ins Wasser. Auf zur Innenstadt, die Skyline vom Wasser aus genießen. Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt’s online auf hkcw.de und https://esv-frankfurt.de.

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