Mühlheimer Rudervereins feiert großes Sommerfest zu Land und zu Wasser Gemeinsam in einem Boot über den Main gleiten

Jung und Alt nahmen in einem der schlanken Boote Platz und versuchten sich unter Anleitung im Rudern. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – Monika Mieth hatte alle Hände voll zu tun. 60 Besucher folgten beim Sommerfest der Einladung des Mühlheimer Rudervereins (MRV), in einem der superschlanken Boote Platz zu nehmen und mit anderen durch die Main-Fluten zu pflügen. Diesmal feierte der MRV allerdings nicht alleine, auch der benachbarte Kanu-Klub, der Ortsverein im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und die der Verein Frau-Mutter-Kind saß mit im Boot.

Gemeinsam verwandelten die Gruppen das Gelände an der stillgelegten Fähre in einen kleinen Rummelplatz. Bei den Mutigen war Stand-Up-Paddeling angesagt. Mark Oppermann, Mitglied in den Vorständen beider Wassersport-Vereine, zeigte, wie’s geht. Erfahrene Stand-Paddler kamen im Neoprenanzug, aber auch in Alltagsklamotten schaukelten Interessierte auf den bunten Brettern über die Wellen. Wichtig ist ein guter Gleichgewichtssinn und dass gerade kein Raser mit Sportboot vorbeirauscht.

Ab und an misslingt der Balanceakt auf dem Wasser und ein Kandidat fällt in den Fluss, doch bei fast 30 Grad Lufttemperatur ist ein Bad im sauberen Main eine willkommene Erfrischung. Neben den Paddlern steht der Karl Sandebeck, der Dreier des MRV schaukelt auf den kleinen Wellen. Der hellgelbe Dreisitzer, benannt nach dem großen Mühlheimer Mäzen, und seine Besatzung warten auf einen freien Platz an der Anlegestelle. Am Steg legt gerade ein Vierer mit Steuermann ab, und dieser gibt letzte Instruktionen. Der erfahrene Ruderer zeigt wie bei der Vermittlung der Sicherheitsbestimmungen im Flugzeug mit den Armen, wie sich die Neu-Ruderer verhalten sollen. Ein Erlebnis ist das bunte Treiben auch für die Ausflügler, die es sich auf Bänken und Liegen auf dem Ufergras gemütlich gemacht haben. Manche kommen auch dort ins Schwitzen, wenn sie sich für eine Ruder-Ausfahrt entschieden haben und zunächst auf dem Trockenen üben.

Helfer haben einige Ergometer im Freien aufgestellt, sodass Interessierte die Bewegungen der feuchten Disziplin ausprobieren können. „Die Abläufe entsprechen denen im Boot“, erläutert Coach Philipp Spruck. Die besten Absolventen der Trockenübung erhalten am Abend eine Medaille.

Der ADFC steht am Rande des Mainuferwegs goldrichtig. Kaum eine Strecke ist so stark von Radfahrern frequentiert wie die entlang des Flusses. Die Mitglieder des Ortsverbands, der in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag feiert, präsentieren zahlreiche Faltblätter, Karten und Schriften über Angebote des Vereins, Codierung der Räder und Rundtouren durch die Region. Auch Kuchen halten die Radler bereit, von nebenan weht der Duft frischer Crêpes von einer Waffelbäckerei auf Rädern herüber.

Der gute Zusammenhalt und das vorbildliche Engagement der Ruderer spiegelte sich auf dem schattigen Gelände an weiteren Ständen, an denen auch der Nachwuchs eine große Auswahl an Getränken und Grillgut zubereitete. Die Unterhaltung bereicherten eine Hüpfburg, ein Schmink- und ein Basteltisch von Frau-Mutter-Kind sowie am Abend die Band Beauty Beats mit rockigen Rhythmen. Die Kooperation der Gruppierungen hat Vorbildcharakter und könnte auch so manche Feier retten, die von einem Verein allein nicht mehr geschultert werden kann.