Vier Auszeichnungen mit der Hessischen Rettungsmedaille Hilfe für andere unter Einsatz des eigenen Lebens

Ersten Stadtrat Christof Fink, Alexander Rühl, Jaron Alexander Acquah, Benedikt Olbrich, Philip Fohner, Bürgermeisterin Antje Runge, Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler und Stadtkämmerer Jens Uhlig (v,l.). Bild: -

Oberursel (red) – Im Rahmen einer Feierstunde zeichnete Bürgermeisterin Antje Runge die Oberurseler Alexander Rühl, Benedikt Olbrich und Philip Fohner sowie den Düsseldorfer Jaron Alexander Acquah mit der Hessischen Rettungsmedaille aus. „In einer Ausnahmesituation haben diese vier jungen Männer nicht weggeschaut, sondern Verantwortung übernommen, die Gefahr für das eigene Leben ausgeblendet, umsichtig gehandelt und damit andere Leben gerettet. Ich bedanke mich für diesen herausragenden Einsatz, der keine Selbstverständlichkeit ist“, unterstrich die Rathauschefin.

Im April 2023 hörten Alexander Rühl und Benedikt Olbrich, als sie ihren Freund Jaron Alexander Acquah in Gießen abholten, Hilferufe. Gleichzeitig sahen sie, wie sich ein blutüberströmter Mann dem Auto näherte. Da dieser jedoch ein großes Messer bei sich trug, konnten sie die Situation erst nicht einschätzen und wählten den Notruf. Als sich plötzlich eine Frau näherte, geriet der verletzte Mann in Panik und schrie, dass die Frau von ihm ferngehalten werden müsse. Dann brach er zusammen. Nachdem die Frau den Ort des Geschehens sofort wieder verließ, leisteten die drei Männer erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintraf. Aufgrund des mutigen Einsatzes hat der Mann seine Verletzungen überlebt. Gegen die Frau wurde ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter Tötung eingeleitet.

Ebenfalls im April 2023 wurden Philip Fohner und eine ältere Nachbarin von einem weiteren Nachbarn – unvermittelt und arglos bei einem Gespräch – im Treppenhaus ihres Wohnhauses in Oberursel mit einem Messer angegriffen. Philip Fohner erlitt dabei eine schwere Verletzung am Hals, konnte sich aber in seine Wohnung retten. Dort hörte er die Schreie seiner Nachbarin, auf die der Täter weiter einstach. Unter Lebensgefahr begab er sich erneut ins Treppenhaus, um seiner Nachbarin zu helfen. Es gelang ihm trotz seiner schweren Verletzungen, den Täter in die Flucht zu schlagen, was seiner Nachbarin vermutlich das Leben rettete. Er begleitete die Nachbarin in seine Wohnung, leistete erste Hilfe und versuchte, den Notarzt zu verständigen. Wegen seiner schweren Halsverletzung konnte er sich nicht mehr verständlich artikulieren, daher lief er auf die Straße, um dort Hilfe zu bekommen. Eine weitere Nachbarin leistete ihm dort erste Hilfe und verständigte den Notarzt. Seine Stimmbänder wurden durch den Messerangriff massiv verletzt. Glücklicherweise konnte in der Reha seine Stimme wiederhergestellt werden.