Saisonstart fürs Kronberger Waldschwimmbad Kopfüber in die Freibadsaison

Verena Methfessel (Mitte), Parnian Bitaraf (r.), Mathias Külzer und weitere Helfer haben das Freibad auf den Punkt fit für den Saisonstart gemacht. Bild: -

Kronberg (red) – 21 Grad Wassertemperatur – es hätte kälter kommen können. Das dachte sich auch Kronbergs Erster Stadtrat Heiko Wolf und setzte am vergangenen Samstag zum Kopfsprung vom 3-Meter-Brett an. Mit Top-Haltungsnoten tauchte er ins Becken des Waldschwimmbads ein und eröffnete damit zugleich offiziell die Freibadsaison in der Burgstadt.

Geöffnet ist das Waldschwimmbad bis 15. September montags bis freitags von 6.30 Uhr an. Letzter Einlass ist unter der Woche um 19.15 Uhr und Badeschluss um 19.45 Uhr. Samstags und sonntags öffnet das Bad um 8 Uhr. Letzter Einlass ist auch am Wochenende um 19.15 Uhr, Badeschluss um 19.45 Uhr. Einzel-, Zwölfer- oder auch Saisonkarten gibt es nicht nur an der Tageskasse, sondern auch online unter www.kronberg-waldschwimmbad.de. Das erspart den Gästen das Warten an der Tageskasse. Einzig Familienkarten sind aus technischen Gründen nicht im Webshop, sondern ausschließlich an der Tageskasse erhältlich.

Übrigens: Der neugestaltete Kinderspielplatz am Planschbecken ist auch so gut wie fertig. Nachdem der starke Regen die Arbeiten zuletzt etwas zurückgeworfen hatte, ist jetzt angepeilt, dass die Spielgeräte voraussichtlich an diesem Wochenende einsatzbereit sind.

Apropos Vorbereitungsarbeiten:

Damit alles zum Anschwimmen startklar war, machte das Freibad-Team gehörig Dampf. Während Schwimmmeisterin Parnian Bitaraf und Rettungsschwimmer Mathias Külzer während der Saison eigentlich dafür verantwortlich sind, dass es im Bad ruhig und entspannt zugeht, trieben die beiden mit ihren Hochdruckreinigern unerwünschtes Begleitgrün vor sich her, das es sich über die Winterpause auf den Sitzreihen doch zu gemütlich gemacht hatte.

Gleich nebenan am Erlebnisbecken waren die Kollegen vom Bauhof damit beschäftigt, die Umkleidekabinen auf Vordermann zu bringen. Überall wurde gepinselt und getüncht, geschraubt und gewienert.

„Wir starten immer am 1. Montag im März damit, das Bad aus dem Winterschlaf zu wecken. Wir beginnen mit dem Check der Technik und arbeiten uns dann nach außen“, erklärte Verena Methfessel. Die Fachangestellte für Bäderwesen ist seit 2019 als Schwimmmeisterin in Kronberg beschäftigt und kennt „ihr“ Waldschwimmbad aus dem Effeff. Sie weiß nur zu gut, wie viel Arbeit und Zeit in den Betrieb der Wohlfühloase fließen. Entsprechend froh ist Methfessel, dass Parnian Bitaraf jetzt doch zum festen Team dazustoßen konnte.

Während es für die Frau vom Bäderfach aus dem Lahn-Dill-Kreis die erste Saison im Waldschwimmbad ist, wird es für Stephan Horz die letzte in seiner Funktion als Schwimmmeister sein. Seit 1987 war er der Mann für alle Fälle im Bad. Kleine und große Kronbergerinnen und Kronberger haben in seiner Obhut fast 40 Jahre lang die Sommer genossen. Eine Ära am Beckenrand, die sich jetzt ihrem wohlverdienten Ende zuneigt.

Wenn der Badebetrieb am 15. September ausklingt, verabschiedet sich Stephan Horz aus dem aktiven Part der Altersteilzeit. Bis dahin wird er vornehmlich unter der Woche in den Einsatz gehen, damit seine beiden Kolleginnen auch mal durchschnaufen und sich vor allem für die „heißen“ Wochenenden wappnen können.

Wenn an Spitzentagen rund 4.000 Gäste das Freibad bevölkern, braucht es schließlich einen konzentrierten Blick und jede helfende Hand. Neben einer der hauptamtlichen Fachkräfte gehen dann bis zu sechs Rettungsschwimmer und Aufsichtskräfte auf Honorarbasis in den Einsatz.

Übrigens: Dass das Waldschwimmbad etwas später als andere Bäder in die Saison eingetaucht ist, hat seine Gründe. Und die liegen im Bereich der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes, machen sich aber auch auf der Kostenseite deutlich bemerkbar. Die Stadt setzt nämlich seit 2022 beim Anwärmen des Wassers einzig auf die Kraft der Sonne. Dazu dreht das noch recht kühle Nass in seinem stetigen Kreislauf eine Ehrenrunde über das Dach des Waldschwimmbads, wo es mit Hilfe eines Solarabsorbers aufgewärmt und anschließend in das 1.700 Kubikmeter fassende Schwimmerbecken und die anderen Bassins zurückgeleitet wird.

Das dauert zwar etwas länger und kostet vielleicht zwei, drei warme Tage im Mai, die zum Baden geeignet wären. Dafür aber spart es auch einiges an Steuergeld, noch mehr C02 und sorgt letztlich mit dafür, dass die Eintrittspreise in diesem Jahr konstant bleiben, unterstreicht Verena Methfessel. Der reguläre Tagestarif für Erwachsene bleibt bei 6 Euro, für ein Saisonticket werden 120 Euro aufgerufen, Kinder zahlen für die gleiche Kategorie 4 Euro und für die Saisonkarte 80 Euro.

Weitere Artikelbilder