Kreis untersucht Bestände des Ameisenbläulings Schutz für Schmetterlinge

Vorort-Besichtigung: Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick und Gutachter Matthias Fehlow

Main-Taunus-Kreis (red) – Der Kreis setzt sich gezielt für den Schutz zweier seltener Schmetterlingsarten ein. Dafür untersucht Gutachter Matthias Fehlow die Bestände des Hellen und Dunklen Ameisenbläulings. Mit dem Ziel, aus den Ergebnissen Maßnahmen zum Naturschutz abzuleiten, unter anderem durch Ausweisung von Schutzgebieten. „Wir leisten damit einen Beitrag zum Schutz heimischer Arten“, erläuterte Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick. Der Helle Ameisenbläuling sei im Kreis vom Aussterben bedroht, die Anzahl des Dunklen Ameisenbläulings dramatisch eingebrochen. Experten vermuten, dass der Rückgang der Bläulinge mit dem Klimawandel zusammenhängt.

Seit mittlerweile 25 Jahren lässt der Kreis die europaweit bedrohten Schmetterlinge untersuchen. Dadurch konnten viele der Vorkommen erhalten werden, erläuterte Madlen Overdick. Beispielsweise würden Landwirte finanziell dafür entschädigt, dass sie die Wiesen nicht düngen und schmetterlingsfreundliche Mahdtermine einhalten. Dadurch könnten die Bläulings-Bestände stabilisiert, zeitweise sogar deutlich vergrößert werden. Das Sauerbornsbachtal bei Schwalbach und die Wiesen im Süßen Gründchen bei Neuenhain seien als Schutzgebiete für die Ameisenbläulinge ausgewiesen, die speziell für diese Arten bewirtschaftet werden. In Neuenhain engagiere sich der Naturschutzbund (NABU) Bad Soden stark für die Pflege der Arten.

Zu früheren Zeiten wurde die Anzahl der Schmetterlinge im Main-Taunus-Kreis beim Dunklen Ameisenbläuling auf mehr als 3.000 Individuen in etwa 20 Gebieten geschätzt, vom selteneren Hellen Ameisenbläuling auf 350 Individuen in fünf Gebieten. Inzwischen seien die Zahlen gegenüber 2018 auf einen Bestand von 5 bis 10 Prozent geschrumpft.