Stadt Frankfurt und FES untersuchen Biotonnen auf Fremdstoffe Wie viel Bio ist wirklich drin?

Frisch angelieferter Biomüll bei Rhein-Main Biokompost: Deutlich zu sehen sind Plastiktüten, die da nicht hineingehören. Bild: Hagemann

Fechenheim/Griesheim (red) – Mit einer spielerischen Challenge versuchen das Umweltamt der Stadt Frankfurt und die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) die Bürger zu motivieren, keine Plastik-Müllbeutel mehr in die Biotonne zu werfen. Fremd- oder Störstoffe behindern nämlich eine effiziente Verwertung des Bioabfalls in der Biokompost-Anlage und müssen aufwendig aussortiert werden. Die Kunststoffe sind zudem für ein Recycling verloren und müssen der Müllverbrennung zugeführt werden.

Für die Challenge wird innerhalb von einem Jahr zu zwei verschiedenen Zeitpunkten der Bioabfall aus den Stadtteilen Griesheim und Fechenheim-Süd auf seinen Fremdstoffgehalt untersucht. Die Ergebnisse der ersten Analyse liegen vor. Demnach enthält der Bioabfall aus Griesheim 3,39 Prozent Fremdstoffe wie Plastik, Glas und Metalle. Der Anteil an folienartigen Kunststoffen inklusive der sogenannten kompostierbaren Biosammeltüten, die in Frankfurt nicht für die Biotonne zugelassen sind, liegt bei 2,01 Prozent. In Fechenheim-Süd liegt der Gesamtfremdstoffanteil bei 2,98 Prozent, die folienartigen Kunststoffe allein bei 1,57 Prozent.

„Auch wenn es auf den ersten Blick nur wenige Prozente sind, ist der Bioabfall nicht sauber genug“, weiß man bei der FES. Denn: zwei Prozent folienartige Kunststoffe bedeuten mehr als ein Kilogramm an Plastik in einer vollen 120-Liter-Biotonne. Verglichen mit dem geringen Gewicht einer einzelnen Plastiktüte – zwischen fünf und 20 Gramm –lässt sich jedoch erahnen, wie viele Tüten das sind.

In den kommenden Monaten wollen Umweltamt und FES mit Hilfe von lokal zielgerichteter Öffentlichkeitsarbeit auf eine bessere Trennung sowie auf die Sammlung von mehr Bioabfall hinwirken. Potenziale sollen sichtbar gemacht, zur Nachahmung soll angeregt werden. Die spielerische Wettbewerb zwischen Fechenheim und Griesheim soll dazu beitragen, dass kein Plastik, Glas oder Metall mehr in die Biotonne geworfen wird, damit die Fremdstoffquote in einem Jahr deutlich sinkt. Die erneute Untersuchung des Bioabfalls in den „konkurriereden“ Stadtteilen im Mai 2024 wird es zeigen, wie gut die Frankfurter Bio können.

Ein Tipp der FES: Bioabfälle lassen sich hervorragend in Papiertüten, eingewickelt in Zeitungspapier oder in einem verschließbaren Gefäß in der Küche sammeln.

Biotonnen können in Frankfurt durch Liegenschaftseigentümer oder entsprechend Bevollmächtigte direkt bei der FES bestellt werden. Eine kurze E-Mail an entsorgungslogistik[at]fes-frankfurt[dot]de genügt. Alternativ kann das Formular auf der Website der FES unter fes-frankfurt.de/ medien-center-und-downloads genutzt werden.

Was in Frankfurt in die Biotonne darf und was nicht sowie mehr Infos zur Biotonnen-Challenge gibt es online unter frankfurt.de/abfall und aktion-biotonne-deutschland.de. Ein umfangreiches Info-Paket zur eigenen Bioabfallkampagne „Mehr Bio“ der FES gibt es unter fes-bio.de.