Absichtserklärung zum Campus für berufliche Bildung in Rödelheim unterzeichnet Berufliche Bildung neu denken

Hauptgeschäftsführer Christof Riess (von links) und Präsidentin Susanne Haus (beide Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main) sowie Oberbürgermeister Mike Josef und Stadträtin Sylvia Weber haben den „Letter of Intent“, eine Absichtserklärung, unterzeichnet. Bild: Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main/p

Rödelheim (red) – Die Stadt Frankfurt und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main wollen zukünftig stärker bei der beruflichen Bildung zusammenarbeiten. Beide Partner haben die Absicht, gemeinsam einen Campus für berufliche Bildung auf dem ehemaligen Flint-Gelände in Frankfurt-Rödelheim zu entwickeln.

Oberbürgermeister Mike Josef und Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber sowie Präsidentin Susanne Haus und Hauptgeschäftsführer Christof Riess für die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main haben nun hierzu einen „Letter of Intent“, eine Absichtserklärung, unterzeichnet. Darin wird ausgeführt, welche Gestalt der Campus für berufliche Bildung zukünftig annehmen soll.

Auf dem Campus für Berufliche Bildung ist ein Neubau für die Philipp-Holzmann-Schule (eine Berufsschule mit sieben Berufsfeldern im Bereich Bau-, Gebäude- und Agrarwirtschaft sowie Umwelttechnologie, Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung, Fachschule, Fachoberschule, Beruflichem Gymnasium, Berufsvorbereitung), derzeit noch beheimatet an der Siolistraße am Uni-Campus Westend, geplant.

Zudem soll ein neues Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (eine integrierte Einrichtung für mehr als zehn unterschiedliche Fachrichtungen handwerklicher Berufe mit Lehrgängen zur beruflichen Orientierung, überbetrieblicher Lehrlingsunterweisung, Meistervorbereitungskursen, Fortbildungsmodulen für ausgebildete Fachkräfte im Handwerk) und ein neues Gästehaus für Auszubildende entstehen. Zwischen den Bildungsinstitutionen in unterschiedlicher Trägerschaft sind vielfältige Kooperationen vorgesehen: Von der gemeinsamen Nutzung von Infrastruktur wie Maschinen, Werkzeugen, Werkstätten, Fachräumen, Sporthallen, Mensa, Parkflächen für Pkw bis hin zur lern- und berufsfeldübergreifenden Aus- und Fortbildung der Fachkräfte.

„Damit in unserer Stadt die Aufgaben von heute und morgen professionell erledigt werden können, braucht es gut ausgebildete Fachkräfte, die anpacken. Diese strategische Aufgabe gehen Stadt und Handwerkskammer mit dem neuen Campus für berufliche Bildung jetzt gemeinsam an und vertiefen unsere Zusammenarbeit“, erklären Oberbürgermeister Josef und Bildungsdezernentin Weber. „Wir wollen die Aus- und Fortbildung in den Bauberufen integriert denken. Auf unserem Campus für berufliche Bildung können die Auszubildenden gemeinsam mit den Fachkräften in der Fortbildung lernen und arbeiten, Kontakte knüpfen und sich gegenseitig unterstützen. Besonders freut uns, dass wir mit dem Gästehaus auch eine bezahlbare Unterkunft für die angehenden Fachkräfte bereitstellen und so unseren Beitrag zur Fachkräftegewinnung beitragen können.“

„Unsere Vision für den Campus für Berufliche Bildung besteht in einer starken Partnerschaft zwischen der Stadt und der Handwerkskammer, die dazu beitragen wird, die Bildungslandschaft in Frankfurt im Sinne der notwendigen Fachkräftesicherung nachhaltig zu stärken“, fügen Präsidentin Haus und Hauptgeschäftsführer Riess von der Handwerkskammer hinzu.

„Wir möchten nicht nur die Talente von morgen ausbilden, sondern sie langfristig ermutigen, eine erfolgreiche Karriere in ihrem jeweiligen Fachbereich anzustreben. Dieser Campus wird ein Ort sein, an dem Bildungseinrichtungen in enger Kooperation die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft schaffen.“

Anfang 2024 soll eine Nutzungs- und Betriebsvereinbarung für den Campus für Berufliche Bildung und dessen Einrichtungen zwischen Stadt und Handwerkskammer unterzeichnet werden, um der gemeinsamen Realisierung einen festen Rahmen, in dem die verschiedenen Aufgaben der Projektpartner verbindlich geregelt werden, zu geben. Ab Ende 2027 soll der Campus schrittweise in Betrieb genommen werden.