Archiraum.de verbindet Spielen und Lernen Idee aus Bornheim und Flörsheim: Aus Kindern werden kleine Architekten

Kinderleichtes Arbeiten an der virtuellen Baustelle: Die Bornheimer Architektin Emanuela Parma erklärt, wie das Computerspiel funktioniert. Foto: Langenbahn

Bornheim (cj) – Eine Basilika aus dem Rokoko, eine Kopenhagener Müllverbrennungsanlage und ein Haus, das sich drehend dem Lauf der Sonne folgt: Diese und andere Gebäude können Kinder von 8 bis 14 Jahren auf der ersten interaktiven Architektur-Website Archiraum.de kennen lernen.

Entwickelt haben es die beiden Architektinnen Emanuela Parma aus Bornheim und Bettina Gebhardt aus Flörsheim, die sich zum ersten Mal im im Sachsenhäuser Architekturmuseum begegneten.

„Gemeinsam haben wir die Idee eines Online-Programms entwickelt, mit dem Kinder spielerisch die Welt der Architektur entdecken können“, erzählt Emanuela Parma. „Durch zahlreiche Projekte an Schulen und im Museum weiß ich, wie sehr sich Kinder für Architektur interessieren und begeistern können“, erläutert Bettina Gebhardt. Im virtuellen Raum gab es jedoch bisher dazu kein vergleichbares Angebot.“

Unterwegs mit Lily und David

Den Einstieg in das multimediale Spiel bildet eine bunte Stadtlandschaft mit Gebäuden, Grünflachen und Verkehrsmitteln. Begleitet von den Animationsfiguren Lily und David erforschen die Kinder Baumaterialien, Bauwerke und deren Entstehungsgeschichte, Zahlen und Maßstab, Geometrie, Statik, moderne Energiequellen und Bionik – Architektur, die von der Natur inspiriert ist. „Die Kinder können Punkte sammeln und Zusammenhänge zwischen Architektur und Kunst, Wirtschaft, Technik und Natur entdecken“, erklärt Emanuela Parma. „Deshalb wäre es schön, wenn Architektur auch in Schulen mehr beachtet würde – es ist spannend, wie viele Disziplinen sich in diesem Fach vereinen.“ Wissens- und Lernspiele wechseln sich bei Archiraum.de mit kreativen Spielen ab, so dass Langeweile praktisch ausgeschlossen ist.

2012 legten die beiden Architektinnen los, vier Jahre später ist das Spiel nun online. Um das Projekt auf die Beine stellen zu können haben die beiden Frauen die Bundes-Förderung „Ein Netz für Kinder“ (www.enfk.de) in Anspruch nehmen können. Dies ist eine Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem Ziel, das Vertrauen von Kindern, Eltern und Pädagogen in das Medium Internet zu stärken.

Ambitioniertes Ziel

Nach vier Jahren Arbeit haben die beiden Architektinnen nun endlich ihr ambitioniertes Ziel erreicht. „Das war viel Arbeit, teilweise sehr nervenaufreibend“, sagt Emanuela Parma. „Aber nun haben wir es geschafft.“

Zu finden ist das Online-Spiel Archiraum im Netz unter www.archiraum.de.