Aktivisten setzen sich für den Erhalt der Bäume ein Mahnwache der Bürgerinitiative Riederwald am Erlenbruch

Jung und Alt musizieren für den Baumerhalt während der Mahnwache am Erlenbruch. Foto: Schneider

Riederwald (zjs) – Am Erlenbruch Ecke Schäfflestraße haben sich die Bürgerinitiative Riederwald (BIR) und Initiatoren der Online-Petition zum Schutz der Bäume auf dem Erlenbruch eingefunden, um mit einer Mahnwache auf die Situation aufmerksam zu machen.

Catherine Beroud ist Sprecherin der Online-Petition und verwaltet die Unterschriftenlisten, in die sich die Bürger eintragen können. „Über 1300 Unterstützer haben wir inzwischen gewinnen können“, verkündet die Aktivistin nicht ohne Stolz, denn es ist nicht einfach, die Situation in zwei Sätzen zu erklären, wenn in hohem Tempo die schweren Laster über den Erlenbruch vorbeidonnern.

Es geht um den Erhalt der Rosskastanien auf der Hauptstraße und am gegenüber liegenden Gleisdreieck, die alle in diesem und im nächsten Winter der Motorsäge zum Opfer fallen sollen, um Versorgungsleitungen für den Bau des Riederwaldtunnels zu installieren, obwohl der Baubeginn erst auf 2023 datiert ist. Die Aktivisten suchen das Gespräch mit den Politikern wie Frankfurts Oberbürgermeister Feldmann oder Umweltministern Hinz, doch lässt sich an diesem Nachmittag niemand blicken.

Unterschriftenliste soll an Verkehrsminister übergeben werden

Claus Lauth von der BIR kennt das: „Wir wollen die Unterschriftenlisten gerne an den hessischen Verkehrsminister Al Wazir als obersten Dienstherrn übergeben“, so seine Zielsetzung, „damit er entsprechend intervenieren kann, denn bislang ist die Rechtsgrundlage für den Riederwaldtunnel mehr als fraglich. Ab Montag, 15. Januar, liegen die Planänderungen für vier Wochen aus, sodass die Bürger Einwände erheben können“, weiß Claus Lauth. Er hofft wie viele seiner Mitstreiter, dass davon rege Gebrauch gemacht wird.

Regelmäßig hält die U-Bahn gegenüber. Immer wieder steigen Leute aus. Viele gehen am Pavillon mit den Infomaterialien vorbei, als würde es sie nicht betreffen. Einige bleiben stehen und suchen das Gespräch oder hören die Livemusik wie „Let it be“, dies jedoch nur, wenn die Ampel gerade den Verkehr zum Halten zwingt. Eine der betroffenen Kastanien ist mit zwei Transparenten verziert: „Ich will leben“ und „Wer mich fällt, ist verflucht“ ist zu lesen.

Viele Radfahrer klingeln aggressiv die Menschen zur Seite, die sich unterhalten, informieren wollen und auch nur einfach mit ihrer Präsenz zeigen möchten: Ihr seid nicht allein, wir unterstützen Euch. Davon müsste es allerdings mehr geben, denn darauf sind die Aktivisten angewiesen und freuen sich über jeden, der mitmacht.