Fußball, Eishockey und Dschungelcamp Tag der offenen Tür der TG Bornheim mit vielen Gästen

Boris Zielinski (von links), Patrik Vogl, Thorsten Legat, Peter Völker, David Cespiva, Eiskatze Nala und vorn Rüdiger Storch mit Maskottchen Trevor. Foto: Faure

Bornheim (jf) – Es war eine große Gesprächsrunde im Fitnessstudio der Turngemeinde Bornheim: Vereinsvorsitzender Peter Völker hatte David Cespiva und Patrik Vogl von den Löwen Frankfurt, den langjährigen Hallensprecher Rüdiger Storch und den Fußballer und Dschungelstar Thorsten Legat zu Gast.

„Wer ist Rocky, wer ist Schwarzenecker – hier kommt Thorsten Legat“, sagt ein Kommentator bei einem Fußballspiel, das per Video vor Gesprächsbeginn eingespielt wird. Und Peter Völker ergänzt: „Thorsten Legat ist ein Typ.“ Legat selbst: „Ich bin, wie ich bin, mich kann keiner mehr verbiegen.“ Als Fußballprofi spielte er 15 Jahre lang für fünf Vereine: VfL Bochum, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart und Schalke 04. Nach Beendigung seiner Spielerlaufbahn arbeitete er als Trainer, seit 2015 ist er in dieser Funktion beim Landesligisten FC Remscheid.

Seine Haltung: „Ich sag es meinem Gegenüber klar ins Gesicht – das ist besser als eine falsche Kröte zu sein. Fußball ist kein Wunschkonzert, natürlich wollte ich mich durchsetzen und etablieren.“ Rüdiger Storch schmunzelt: „Thorsten Legat ist eine ganz andere Qualität, es ist gut, ihn als Freund zu haben.“ Mit 17 Jahren absolvierte Legat sein erstes Fußballspiel: „Ich habe ein Riesentalent mitbekommen und mich hochgearbeitet. Hans-Peter Briegel war mein Vorbild und ist es bis heute.“ Die beiden Eishockeyspieler erzählen, wie sie zum Sport kamen: „Als wir laufen konnten, standen wir auf dem Eis.“

Riederwald ist nicht Bayern

Mit dem VfL Bochum verbindet Legat seine Leidenschaft zum Fußball, mit Werder Bremen den Europapokal 1992 und 1993 die Deutsche Meisterschaft. „Wenn du die Schale hast, ist alles sehr emotional“, erinnert sich Legat.

Auch Rüdiger Storch hat Erfahrungen mit Meisterschaften: „Als die Frankfurt Lions am 16. April 2004 die Deutsche Meisterschaft gewannen, haben wir uns natürlich gefreut. Es war eine riesige Überraschung, aber überschwänglich waren wir nicht.“ Mit Schalke wurde Thorsten Legat 2001 „Meister der Herzen“ – da Bayern München gegen den Hamburger SV unentschieden spielte, gewann Bayern die Meisterschaft in der Nachspielzeit. Ein Schock für die Schalker, die sich vier Minuten lang als Meister sahen: „Viele Menschen haben geweint und sich sinnlos besoffen“, sagt Legat. Und was hält der Ex-Profi von den Trainern? „Jupp Heynckes war einer der Besten. Aber aus dem Riederwald von heute auf morgen Bayern zu machen, ging nicht“, urteilt Legat.

Rüdiger Storch kann sich an viele Trainer erinnern: „Der Name Bernie Johnston ist bei mir hängengeblieben. Und Rich Chernomaz, der vor zwei Jahren wieder zurückgekommen ist.“ Thorsten Legat ist keiner, der sich weg duckt – er ist immer für Schlagzeilen gut. Als er bei Schalke auf dem Mannschaftsfoto die Hose bis zum Bauchnabel hochzog, wurde er von Rudi Assauer hart bestraft; statt einer Prämie von 1000 D-Mark, die er für diesen „Spaß“ von den Mannschaftskameraden zu verdienen hoffte, zahlte er insgesamt 25 000 D-Mark in die Vereinskasse.

„Und was heißt Kasalla?“

Späße gab es auch im Eishockey: Rüdiger Storch hatte sich in der Eissporthalle von der Decke abseilen lassen – nur Konsequenzen hatte das nicht. Thorsten Legat, auf Eishockey angesprochen, bemerkt: „Ich ziehe den Hut vor den Eishockeyspielern.“ Hinsichtlich der Bezahlung der Spieler liegen Welten zwischen den Sportarten. Und ohne Sponsoren würde bei beiden nichts gehen. „Eigentlich passiert bei einem Eishockeyspiel viel mehr als im Fußball. Aber Fußball ist nun einmal die Sportart Nummer 1“, schätzt Rüdiger Storch ein.

„Und was heißt Kasalla?“, will Peter Völker noch von Thorsten Legat wissen. „Das ist mein Motivationsspruch“, sagt Legat, der in der zehnten Dschungelcamp-Staffel im Januar 2016 den dritten Platz belegte. Zum Camp meint Legat: „Es ist ein Spiel. Man darf sich nicht bei jeder Prüfung verpissen. Ich habe das einfach mit einem Tunnelblick durchgestanden.“