Naturschutzbund sucht Paten Störche sollen wieder in Rödermark nisten

Symbolfoto: dpa

Rödermark (red) – Es gibt heutzutage nur noch wenige Vogelarten, die von nahezu jedermann erkannt und benannt werden können. Der Weißstorch gehört sicherlich dazu. Dieser majestätische Vogel war einst weit verbreitet. Auch die Gemarkung Ober-Roden zählte bis in die 1950er Jahre hinein bis zu drei Brutpaare. Dann verschwand der Vogel. Das soll sich nun ändern.

Die letzte Brut im Kreis Offenbach gab es 1968 in Seligenstadt. Erst ab Ende der 1990er Jahre begannen sich die Bestände wieder zu erholen, vor allem aufgrund von verbesserten Durchzugs- und Überwinterungsbedingungen in Spanien. In unserer Region wurden die Gersprenz-Auen zwischen Münster und Babenhausen als erstes wieder besiedelt. Mittlerweile gibt es dort sechs Nester, die alle regelmäßig besetzt sind. Ausgehend von guten Bruterfolgen dort hat sich der Storch in den letzten fünf Jahren auch im Kreis Offenbach wieder regelmäßig sehen lassen. Es wurden in mehreren Gemeinden Masten mit Nestern aufgestellt. 2014 kam es in Weiskirchen zur ersten erfolgreichen Brut im Kreis nach 46 Jahren.

Auch in Rödermark kann man den Weißstorch wieder regelmäßig sehen, in den letzten beiden Jahren nahezu täglich. 2014 hatte ein Jungstorch noch im November für mehrere Wochen den alten Feuerwehrturm in Ober-Roden als seinen Schlafplatz auserkoren. 2015 hat sich Zahl der Sichtungen nochmals deutlich erhöht. Bis zu 16 Störche gleichzeitig wurden auf den Wiesen um Ober-Roden gezählt. All das sind Gründe genug für die örtlichen Naturschützer vom Nabu Rödermark, auch in Rödermark wieder Brutmöglichkeiten für den Storch zu schaffen.

Geld für Masten fehlt

In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wurde das Storchenprojekt vorangetrieben, es wurde sich um Materialien und Logistik gekümmert und auf dem Gelände der Kläranlage zwei geeignete Maststandorte ausgemacht. Spätestens Ende Januar/Anfang Februar soll es soweit sein, der erste Storchenmast in Rödermark soll aufgestellt werden.

Zur Finanzierung der Kosten für das Projekt sucht der Nabu noch Sponsoren und „Storchenpaten“. „Trotz vielfältiger Unterstützung durch die Stadt und die Kommunalen Betriebe Rödermark, den Energieversorger entega und andere sind die rund 1 000 Euro Kosten pro Mast noch nicht vollständig refinanziert“, so Nabu-Vorsitzender Rüdiger Werner. „Wir würden uns freuen, wenn sich noch die eine oder andere Firma oder Privatperson finden würde, die dieses Wiederansiedlungsprojekt finanziell unterstützt.“ Neben einer Spendenquittung erhalten Spender eine dekorative Storchenpaten-Urkunde (auch als Geschenk geeignet). Eine Unterstützertafel am Zaun der Kläranlage ist in Vorbereitung. Kontakt: nabu@pswerner, Telefon 06074 2112030 (Rüdiger Werner).