Neues Museum in Sachsenhausen: WochenBlatt-Redakteurinnen testen Fotostationen Coole Bilder machen bei Sweetpics

15.000 rosafarbene Bälle laden nicht nur Janine Drusche zum Abtauchen und Herumtollen ein. Bild: -

Sachsenhausen (jdr) – Schon von draußen ist durch das Schaufenster ein weißes Einhorn zu sehen, gegenüber lila Blumen und Flamingofiguren. Geht der Besucher die Treppe hinunter, steht er vor einem rosa Bällebad mit 15.000 Kugeln, umgeben von Plüschrand. Es gibt einen „American Diner“, eine Torte zum Rausspringen, einen knalligen Kaufladen mit Riesen-Einkaufswagen. Das sind nur einige der 15 Stationen, an denen im vor einem Monat eröffneten Museum „Sweetpics“, Deutschherrnufer 31, in Sachsenhausen quietschbunte Fotos gemacht werden können.

90-Minuten-Slots kosten 30 Euro. Dafür gibt es ein Briefing, wie bei „Sweetpics“ alles abläuft, in der Garderobe können die Selfie- und Fotofans sich noch mal stylen. Dann kann sich frei bewegt werden auf 350 Quadratmetern mit vielen farbenfrohen Motiven auf zwei Stockwerken.

Vor so gut wie jedem Szenario stehen Stative fürs Handy bereit – und die sorgen auch noch für das perfekte Licht. Immer ansprechbar sind dabei die Mitarbeiter des bunten Museums. „Wir beraten beim Posieren oder machen auch mal die Fotos für unsere Besucher“, sagt Betreiberin Milana Sotir: „Die Leute sollen hier ein tolles Erlebnis haben und schöne Bilder mit nach Hause nehmen.“

Strahlend erzählt Sotir, die seit 2019 in der Freizeitbranche arbeitet und in Wiesbaden auch einen Escape-Room betreibt, davon, wie die Idee zu dem Selfie-Museum entstand: „Mein Sohn hing während der Coronazeit nur noch am Handy oder I-Pad. Ich wollte ihn gern wieder ins Hier und Jetzt befördern. Wo er aktiv etwas erlebt.“ Zunächst habe sie an ein Indoor-Tulpenfeld gedacht, ähnlich wie in Amsterdam, nur drinnen. „Ich habe aber nicht gerade einen grünen Daumen“, sagt die 39-Jährige und lacht. „Also habe ich weitergesponnen und kam darauf, verschiedene Fotostationen erlebbar zu machen.“ Dabei sei sie stark von ihrem privaten Umfeld inspiriert worden. „Die kleine Tochter einer Freundin geht so gerne einkaufen und würde dabei immer am liebsten alles aus den Regalen reißen. Das kann sie nun an einer meiner Stationen. Ein Freund wiederum träumt schon lange davon, einen VW-Bulli zu restaurieren, also gibt es den auch als Bildmotiv. Und Barbie darf derzeit ja natürlich auch nicht fehlen!“

Um zu shooten, kommen bereits alle – von Privatleuten über Influencer und Blogger oder auch Modehersteller für Werbung. „Langfristig fände ich es toll, wenn regelmäßig Schulklassen kämen, etwa um Themen wie Gadget-Abhängigkeit oder das eigene Bild von innen und außen zu behandeln“, hofft Sotir.

Das Museum soll einladen, haptisch und optisch auszuprobieren, sich kritisch mit Äußerlichkeiten auseinanderzusetzen, sich in Szene zu setzen und Spaß dabei zu haben. Ihre Mitarbeiter hat Milana Sotir dazu passend ausgewählt. „Es sind außergewöhnliche Menschen. Sie sprechen die ,Jugendsprache’ und stehen für Diversität“, sagt die Betreiberin aus Mainz: Alles unter dem Motto „Dream, until it’s Reality“. Die Stationen können übrigens teilweise ausgetauscht werden, auch sollen peu à peu weitere hinzukommen. Geöffnet ist von Donnerstag bis Sonntag. Infos auf https://sweetpics.de.

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Kommentare

Besuch bei Sweetpics Museum

Wir kamen mit großen Erwartungen und wurden sehr enttäuscht. Die Foto Zonen vom Sweetpics Museum kamen uns vor wie eine Kopie von anderen Selfie Museen die wir in der Vergangenheit besucht haben. Allerdings schlecht nachgeahmt und mit wenig Liebe zum Detail. Alles wirkt irgendwie billig und schnell zusammengebastelt. Die Beleuchtung, die eher an Großraum Büros erinnert ist sehr dürftig, was auch die Ring-Lichter nicht wett machten. Ein Stern für das freundliche Personal, aber in Anbetracht vom doch sehr hohen Preis pro Person, kann man definitiv mehr erwarten.

Eine schlechte Kopie von anderen Selfie Museen

Ich war bereits mit einem Fotografen dort und wir waren sehr enttäuscht. Das Sweetpics Museum ist ganz okay um Selfies mit dem Handy zu knipsen. Leider ist es ungeeignet für Fotos mit einer Kamera / Fotograf. Daran ändern auch die billigen Ringlichter nichts. Die Geschichte über die Entstehung von Sweetpics ist sehr abenteuerlich, denn es gibt genau die gleichen Foto Zonen bereits im Supercandy Museum in Köln und auch vom Museum of Sweets & Selfies wurde fleißig kopiert. Allerdings sind die Zonen dort wesentlich hochwertiger und mit sehr viel Liebe zum Detail gebaut. Bei Sweetpics hingegen wirkt alles wenig wertig, mal eben schnell zusammengebaut und von anderen schlecht kopiert. Der Preis für 30€ pro Person ist für das was einen erwartet viel zu hoch.