Veranstalter des Internationalen Frauen-Theaterfestivals ziehen positive Bilanz Identität und brisante Themen

Das Stück „Diaspora“ gehörte zu den Höhepunkten des Internationalen Frauen-Theaterfestivals.

Fechenheim (red) – Nach dem Abschluss der sechsten Ausgabe des Internationalen Frauen-Theaterfestivals (IFTF) in Frankfurt ziehen die Veranstalter vom Verein Protagon und dem Netzwerk „The Magdalena Project“ eine positive Bilanz. Eine Woche lang wurde unter dem Jahresthema „Feminist Futures“ mit Workshops, Theater, Livemusik, Performances, Video-Installationen und einem Symposium ein Raum für feministische Perspektiven und Positionen zu Kultur, Geschlechtergerechtigkeit und Zukunft geschaffen.

Das Festival wurde ausgerichtet auf dem Kulturgelände von protagon in Fechenheim. Ziel des IFTF ist es, Frauen in Kunst, Kultur und Politik zu bestärken, einen Austausch zu fördern und neue Modelle der Zusammenarbeit zu erarbeiten. Herzstück war das zweitägige Symposium „Feminist Futures“ – Selbstkonstruktion von Körper und Identität als Kooperation mit dem Festival „Politik im Freien Theater“ (PIFT) der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB). Internationale und lokale Gäste diskutierten über ihre Erfahrungen mit der Bühne als performativem Raum einer antirassistischen, queer- und öko-/feministischen Utopie.

Die künstlerische Leiterin Bárbara Luci Carvalho resümiert: „Intersektionale Theaterarbeit ist für die Weiterentwicklung und Demokratisierung der Theaterlandschaft im Sinne eines gemeinsamen Interesses der Gleichberechtigung auf allen Ebenen entscheidend.“ Linda Kagerbauer, Referentin für Mädchenpolitik und Kultur der Stadt Frankfurt ergänzt: „Das IFTF schafft in Zeiten von Krieg und Krisen einen ermutigenden Raum für Solidität und Empowerment. Durch lokale und internationale Vernetzung und ein beeindruckendes Programm stärkt das Festival sowohl die politische Relevanz von Kulturarbeit als auch die Sichtbarkeit feministischer Künstler und Künstlerinnen. Von hier aus werden nicht nur systematische Ausschlüsse im Kulturbetrieb kritisiert, sondern auch neue Gegenentwürfe erprobt und Utopien erfahrbar. Damit schafft das Festival eine feministische und vielstimmige Zukunft.“

Die präsentierten Stücke und Performances behandelten Fragen der Identität und zeigten gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit brisanten aktuellen Themen wie Krieg, Migration, Rassismus und Sexismus. Programmhöhepunkte waren unter anderem die Performances IN(visível) mit Marisa Paulo, einer WOC (Woman of Color) sowie Blue Moon mit Margò Paciotti/Ondadurto Teatro – einer Künstlerin mit Trans-Hintergrund. Das Stück „Diaspora – Eine zeitgenössische Tragödie“ mit Antagon-Theateraktion und Ondadurto Teatro – eine große Produktion zwischen Italien und Deutschland – nahm Flucht und Migration aus feministischer Perspektive in den Fokus.

Organisiert wird das IFTF von Frauen des Kulturvereins Protagon international performing Arts sowie unterstützt durch das Freie Theaterensemble Antagon Theateraktion und Freunden des Festivals.