Das zweitägige Symposium wurde gemeinsam mit dem Historischen Museum Frankfurt umgesetzt. Im Beduinenzelt diskutierten internationale und lokale Teilnehmende über Erfahrungen und Möglichkeiten des generationsübergreifenden Dialogs zur Stärkung der Rolle von Frauen in Kunst, Kultur und Politik.
Auch die Programmpunkte spiegelten diesen Themenschwerpunkt wider – in den präsentierten und erarbeiteten Projekten ging um weibliche Sexualität, Identitätssuche, Migration, die Wechseljahre, sowie die Heilung von Generationskonflikten. Die Performance „My Dance“ von Nora Amin (Ägypten) auf dem protagon-Kulturgelände an der Orber Straße in Fechenheim, befreite den Bauchtanz von seinen historischen Zuschreibungen und schuf eine Perspektive des eigenen Körpers und der eigenen Geschichte. Die ebenfalls in Fechenheim gezeigte Konzert-Performance „Like a Lily“ von Parvathy Baul und Sandra Pasini (Indien/Dänemark) schuf einen lebendigen Raum für Lieder, Farben, Bewegungen und Tanz, verwoben aus verschiedenen Kulturen und Aufführungspraktiken der Künstlerinnen. Das Kollektiv Mütterkünste (Deutschland) bestehend aus sechs Künstlerinnen, die Mütter sind, oder sechs Mütter, die Kunst schaffen – je nach Perspektive – präsentierte in Fechenheim mit „Unsichtbar“ eine Performance über das Stillen von Bedürfnissen und das Erkunden von Parallelwelten.
Insgesamt bewarben sich mehr als 100 internationale Künstlerinnen zur Teilnahme am IFTF, was der künstlerischen Leiterin Bárbara Luci Carvalho zeigt, wie es ist, eine solche Plattform für Sichtbarkeit und Austausch und als niedrigschwelliges Angebot für Frauen zu bieten. „Nach sieben Jahren intensiver Entwicklungs- und Vernetzungsarbeit haben wir es als freies Frankfurter Kulturprojekt geschafft, eine Plattform für professionelle Bühnenarbeiten von Frauen in unserer Region mit internationaler Sichtbarkeit zu etablieren. Beeindruckend war auch in diesem Jahr der Dialog zwischen verschiedenen Generationen und Kulturen unseres Programms und der daraus entstandene Austausch zwischen unserem Publikum und den Künstlerinnen. Das Festival wächst weiter mit dem Anspruch auf die Vision einer Geschlechtergerechtigkeit in der Darstellenden Kunst und darüber hinaus“, resümiert Carvalho.