SPD-Bundestagsabgeordnete Rosemann und Mansoori bei Flughafenfeuerwehr und Betriebsräten Belegschaft klagt über Personalmangel

Der Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Arbeit und Soziales, Martin Rosemann (Vierter von links) mit dem Frankfurter Bundestagsabgeordneten Kaweh Mansoori (Sechster von links) und Vertretern der Flughafenwerkfeuerwehr sowie der Betriebsräte vor einem der Einsatzwagen.

Flughafen (red) – Bei einem persönlichen Besuch informierten sich die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Rosemann (Sozial- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher) und Kaweh Mansoori aus erster Hand bei Betriebsräten, Gewerkschaftern der Komba Gewerkschaft und Angehörigen der Werkfeuerwehr über die Situation der Belegschaft des Frankfurter Flughafens. Dabei wurde deutlich, dass Personalmangel, Stress und hohe Belastung das Arbeitsklima verschlechtern.

Die Feuerwehrleute schilderten, dass sie hohen Belastungen ausgesetzt seien. Gerade ab dem 50. Lebensjahr werde es zunehmend schwieriger, die hohen körperlichen Anforderungen des Berufs zu erfüllen. Viele Angehörige der Werkfeuerwehr seien auf die Zulagen für Wochenend- und Feiertagsdienste angewiesen, die wegfielen, wenn sie im Alter auf einen Bürojob ausweichen müssten. Das führe aber zu Verlusten bei der Rente, weswegen man sich ernsthafte Sorgen um das Leben im Alter mache. Gegenüber beamteten Berufsfeuerwehrangehörigen bestünden erhebliche Nachteile bei der Alterssicherung.

Rosemann nahm die Anmerkungen als Sprecher für Arbeit und Soziales der SPD-Bundestagsfraktion aufmerksam auf: „Tatsache ist, dass die Beschäftigen bei der Werkfeuerwehr alle bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter arbeiten müssen, während für Berufsfeuerwehrleute bei kommunalen Feuerwehren als Beamte ein deutlich früherer Ruhestand möglich ist. Denn im Falle von körperlich stark belastenden Berufen wie bei der Feuerwehr ist es kaum möglich, das operative Geschäft bis zum regulären Renteneintrittsalter auszuüben. Daher haben wir diskutiert, ob eine Angleichung möglich ist, welche Möglichkeiten der Gesundheitsprävention bestehen und wie alternative Beschäftigungsperspektiven Sicherheit schaffen können“, erklärt der Tübinger SPD-Politiker vor Ort.

Es schloss sich ein Gespräch über den gegenwärtigen Personalmangel an. Fast 5000 Stellen hat Fraport während der Corona-Pandemie reduziert. Das rächt sich nun. So klagten etwa die Bodenverkehrsdienste über zu wenig qualifiziertes und eingearbeitetes Personal. Dadurch laste viel Stress auf der angestammten Belegschaft. Gleichzeitig hätte diese Konzernpolitik dazu geführt, dass das Image massiv gelitten habe. Die erheblichen Wartezeiten bei der Gepäckausgabe im Sommer seien nicht Schuld des Personals, sondern des Managements, meint ein Betriebsrat.

Der Vorsitzende des Bundesfachbereiches Verkehrsflughäfen der Komba Gewerkschaft, Nsimba Gore, forderte bei dem Gespräch bundeseinheitliche Branchentarifverträge für die Luftverkehrsbranche, besonders für die dazugehörigen Bodenverkehrsdienste. Diese umfassen vor allem Personal, das für die Be- und Entladung der Flugzeuge und die Führung von Vorfeldfahrzeugen verantwortlich ist. „Einheitliche Tarifverträge würden die Konkurrenz zwischen einzelnen Anbietern verringern und dem Lohndumping und seinen schadhaften Auswirkungen ein Ende setzen“, sagt Gore.

Mansoori betrachtet die Personalsituation am Flughafen schon länger mit Sorge. „Die Gemengelage ärgert mich“, gibt der 34 Jahre alte Politiker zu. „Gewinne auf Kosten der Belegschaft sind immer kurzfristig und rächen sich jetzt. Als SPD wollen wir die Rolle von Betriebsräten und Gewerkschaften stärken, damit es bessere Arbeitsbedingungen gibt. Und bei einem mehrheitlich in öffentlicher Hand befindlichen Flughafen müssen wir uns überlegen, wie wir faire Arbeitsbedingungen, etwa mit der Landeentgeltgenehmigung durchsetzen. Bedauerlicherweise hat die Hessische Landesregierung Lohndumping eher gefördert als bekämpft.“