Gebäude am Oberwaldstadion nur fast fertig Germania weiht Fußballfeld ein

Der Rasenplatz ist picobello und wird in Kürze offiziell eingeweiht. Auch das Stadiongebäude sieht schon äußerst ansehnlich aus. Allerdings gibt es hier noch einige substanzielle Mängel. Bild: christine semmler

Großkrotzenburg – Der neue Rasenplatz ist seit Sommer fertig. Damit sich möglichst viele mit über das satte Grün der Spielfläche freuen können, lädt der FC Germania am Sonntag, 22. Oktober, zur offiziellen Einweihung ein. Der Verein hat den Rasenplatz in Eigenregie umgesetzt, mit 120 000 Euro gefördert von Land und Kreis.

Rund ein Jahr hat es gedauert, ihn abzutragen und neu anzulegen. Der FC hat das Fußballfeld mit nagelneuem Rollrasen, einer neuen Drainage und einer neuen Berieselungsanlage versehen. Der Platz ist jetzt um wenige Quadratmeter kleiner. Einen Teil des frei gewordenen Geländes im Süden will die Gemeinde künftig gewerblich nutzen, außerdem sollen hier Stadionparkplätze entstehen.

„Alles wurde ein Stück nach Norden verschoben“, erklärt Bernd Schneider, der gemeinsam mit Horst Prey die Projektleitung für die Sanierung übernommen hat.

Eigentlich sollte besagter Rasenplatz auf der Ostseite des Oberwaldstadions das abschließende I-Tüpfelchen einer umfassenden, dreistufigen Sanierung sein, die 2017 ihren Anfang nahm. Zuerst wurde der Hybridplatz auf der Westseite inklusive Flutlichtanlage auf Vordermann gebracht, dann sollte das Funktionsgebäude folgen, zuletzt der Rasenplatz.

Allerdings sind die Arbeiten am Stadionbau, der unter anderem Sportkabinen, Duschen und Gastronomie beherbergt, noch immer nicht vollends abgeschlossen. Die energetische Sanierung liegt in der Hand der Gemeinde: Sie ist eine der Voraussetzungen für das Inkrafttreten des Erbpachtvertrags, den der Verein gemeinsam mit der Gemeinde als Eigentümerin des Geländes unterschrieben hat. Wenn er in Kraft tritt, übernimmt die Germania die komplette Verantwortung für die Sportanlage.

Im Gebäude ist viel passiert: Das Flachdach und die Außenwände sind energetisch gedämmt, die Fenster neu. Und während die von der Gemeinde beauftragten Firmen mit Dach und Fach beschäftigt waren, haben die Vereinsmitglieder das Klubhaus renoviert, in dem sich die Vereinsmitglieder regelmäßig treffen. Die Gastronomie hat jetzt eine professionelle Industrieküche und einen Gastraum mit neuem, modernem Guck. Die Vereinsjugend hat unterdessen den Bereich um die Garagen verschönert und in eine Partylocation verwandelt. Und der Verein hat eine neue Heizungsanlage installiert, mit Anschluss ans Fernwärmenetz und Solarkollektoren, die im Vergleich zur alten Ölheizung nur noch ein Fünftel der Energie verbraucht. Viel Ärger hat es vor allem um die Lüftungsanlage des Stadions gegeben, deren Hauptsegment beim Abriss einer angrenzenden Garage im Jahr 2020 demontiert und entsorgt wurde. Egal, ob sie nun defekt war, wovon die Gemeinde damals ausging, oder funktionsfähig, wie der Verein versichert: Fakt ist, dass Kabinen und Duschen im Gebäude seit drei Jahren nicht mehr gelüftet werden können. Das Ergebnis sind muffige Umkleiden, schimmelige Sanitäranlagen. Einer der drei Duschtrakte ist so feucht, dass er nicht mehr benutzt werden kann. Dass es vor einigen Jahren durchs undichte Dach hereingeregnet hat, macht die Sache nicht besser.

Längst arbeiten beide Seiten an einer Lösung. Die Gemeinde hat 140 000 Euro für eine neue Anlage in den Haushalt eingestellt, der Verein versucht derzeit, ein passendes Angebot einzuholen. Sobald die Anlage installiert ist, will der Verein die Sanitäranlagen, unterstützt durch Fördergelder, sanieren. Ein Jahr geht hier mindestens noch ins Land.

Auch an anderen Stellen gebe es Nachbesserungsbedarf, so Schneider: „Hier am Treppenaufgang liegt schon ewig diese Fußmatte als Provisorium“, sagt er. Wenige Meter weiter haben sich die Bodenfliesen verschoben. Bürgermeisterin Theresa Neumann betont auf Nachfrage, dass die ausführenden Firmen diese Restarbeiten trotz dauernder Aufforderung nur sehr schleppend beheben. „Auch die Gemeinde ist damit sehr unzufrieden.“

Der Rasenplatz des Oberwaldstadions wird am 22. Oktober, um 12 Uhr bei Speis und Trank eingeweiht. Auf dem Programm steht auch ein Spiel der Reserve gegen die zweite Mannschaft der Germania Dörnigheim. Im Anschluss empfängt die erste Mannschaft das Gruppenliga-Team der Germania Dörnigheim.
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