Schätze der Staatlichen Zeichenakademie Glänzende Schau zum Jubiläum

Schmuckstücke aus dem Archiv sind anlässlich des Jubiläums in einer Ausstellung in der Zeichenakademie zu sehen.

Hanau – Steinreich, Blütenreich, Meeresreich: ein Himmelreich für einen Abistreich! Kunstreich feiert die Staatliche Zeichenakademie gerade mit einer Ausstellung ihr 250-jähriges Bestehen, und der präsentierte Schmuck stammt aus dem „Reichlich Archiv“. Unter diesem Titel eröffneten Schulleiter Benjamin Pfister, die Kuratorinnen Renate Feußner-Rittershaus und Simone Schmitt sowie Magistratsmitglied Claudia Borovski am Mittwoch eine glänzende Schau.

Das Haus verfüge über mehr als 2000 „Produkte – Wirtschaftsgüter, Mittel zur Bedürfnisbefriedigung“, definierte Pfister. Sie stellen aber auch eine Dienstleistung dar, „weil ihre Anfertigung oft individuell und nach Auftrag erfolgt und die fertigen Werke mit viel Empathie gekauft werden“, erläuterte der Pädagoge. Die Studierenden seien „Experten für Marketing“, ordneten die Gold- und Silberschmieden, Gravuren, Fassen und Metallbinden aus der Zeit zwischen 1860 bis 2022 nicht stur chronologisch, sondern nach Themen an.

Die „Reich-Haltigkeit“ an Techniken, Materialien und Gestaltungsansätzen dokumentiere das Schaffen der Akademie, „was wurde wann wie gemacht“. Magistratsmitglied Borovski definierte dazu den Begriff Archiv als „Sammlung, in der Dokumente zeitlich unbegrenzt aufbewahrt und benutzbar erhalten werden“. Unikate edlen Schmucks werden auch dank der Schule von der Grimm-Stadt in die Welt getragen. Die Kuratorinnen erkannten, dass unter den aufbewahrten Arbeiten, Ankäufen und Schenkungen „immer gleiche Thematiken auftauchen“. So wählten sie „Schätze aus dem reichen Repertoire“ und bestückten 17 „Reiche“ in Vitrinen. Manche repräsentieren ihre Epoche, andere waren ihrer Zeit voraus, alle aber „bringen die Geschichte der Zeichenakademie näher“. Zum 150. Geburtstag des ehemaligen Schülers August Gaul sind auch Repliken seines „Entleins, sich kratzend“ zu sehen und zu erwerben. Die Exponate seien auch für Unterricht und Forschung wichtig. Die Organisatorinnen Feußner-Rittershaus und Schmitt dankten den Menschen, die sich für das Entstehen, Erhalten und Fortführen des Archivs eingesetzt oder es durch Schenkungen und Spenden erweitert haben. „Wir freuen uns mit jedem Stück, das zu uns gelangt und unsere Geschichte weiterschreibt.“ Die Ausstellung ist bis zum 29. September montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr öffentlich zugänglich.

Weitere Informationen unter z 06181 31597 oder im Internet unter zeichenakademie.de.
 Michael Prochnow