Komödie „Komplexe Väter“ begeistert Publikum in der Willy-Brandt-Halle Theaterclub Elmar feiert gelungene Premiere

Einen ebenso heftigen wie lustigen Schlagabtausch liefern sich die Elmar-Mimen in der Komödie „Komplexe Väter“. Dafür gab es bei der Premiere reichlich Applaus. Bild: Prochnow

Mühlheim – Eine Frau und drei Väter! Doch der Schein trügt, einer ist der Lebenspartner der jungen Dame, was den Erzeuger und den Stiefvater von den Socken haut. Dabei haben diese beiden Herren schon genügend Probleme untereinander ...

„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr!“ Der Volksmund hat‘s mal wieder getroffen, was auch die Komödie „Komplexe Väter“ von René Heinersdorff beweist. Mit ihr feierte der Offenbacher Theaterclub Elmar Premiere in der Willy-Brandt-Halle.

Und es geht gleich in die Vollen. Hat doch „die Kleine“ beide Väter ins Elternhaus geladen, um ihnen und der Mama ihren neuen Freund vorzustellen. Macht zwei unverzeihliche Fehler in einem Satz: „Kleine“ darf sie natürlich niemand mehr nennen, und „neu“ ist der Mann an Nadines Seite auch nicht, sie sind seit zwei Jahren zusammen, erfahren die „Alten“.

„Papa“ Anton, der die Mama nach dem Tod seiner ersten Frau geheiratet hat, erscheint etwas dünnhäutig, hat sich gerade die Nase operieren lassen, aus ästhetischen Gründen. Aber das muss ja niemand erfahren. Erik ist der leibliche Vater. Beide Herren sind überhaupt nicht gut aufeinander zu sprechen, und das äußert sich allenthalben mit einem Stakkato an Vorwürfen und Vorurteilen.

Dem Publikum mundet der humorvolle und spritzige Schlagabtausch, der eine spießig, aber etwas sensibel, der andere brachial und etwas machohaft. In den Dialogen kommt heraus, dass Mama Ute darauf bestanden hat, dass beide Väter den neuen Freund gemeinsam kennenlernen sollen. Die wortreichen Rivalitäten nerven vor allem Nadine.

Die Katastrophe bahnt sich an, als Björn auftaucht. Denn der Freund ist 20 Jahre älter als das Töchterlein. Außerdem hat er bereits zwei Kinder und steht Erik näher als von beiden gewünscht. Dank des nun gemeinsamen „Feindes“ verbünden sich die Streithähne und schließen eine „Waffenruhe“. Doch der Freund lässt sich so leicht nicht aus dem Feld schlagen, und die Frauen haben natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden …

Regisseur Tilman Camphausen spielt treffsicher den Anton, Ute wird von Pia Salzmann dargestellt und der leiblichen Vater Erik von Markus Neubert. Carina Dony ist eine selbstsichere Nadine, Holger Kraus mimt den arglosen Björn, der sich immer wieder geschickt aus der Affäre schlängelt. Wo Elmar drauf steht, ist auch Elmar drin, eine erfahrene, fast professionell agierende Truppe.
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