Neue Boulebahn an der Gaststätte „Zur Rollschuhbahn“ eröffnet Im Sportpark fliegen die Kugeln

Keine ruhige Kugel schieben von rechts: Sportdezernent Christian Beck, Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein und Gilbert Pederzolli bei der offiziellen Eröffnung der Boulebahn. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Die Männer können es gar nicht erwarten. Schon morgens und noch vor der offiziellen Vorstellung fliegen die ersten Metallkugeln in den Kies der neuen Boulebahn im Sportpark Alicestraße. Seit Mitte Juli kann dort schon dem französischen Nationalsport nachgegangen werden. Nun wurde die Bahn von Bürgermeister Gene Hagelstein sportlich eröffnet.

Für die neue Spielstätte konnte die Stadt Neu-Isenburg Synergien aus ihrem sportlichen Engagement nutzen, sagt Sportdezernent Christian Beck. Die Ergebnisse der Sportstättenuntersuchung hätten gezeigt, dass sich die Bürger weitere Sportangebote unter freiem Himmel wünschen, die nicht an Vereine gebunden sind. Als Gastgeberstadt bei den Special Olympics World Games, die vom 17. bis 25. Juni in Berlin stattfanden, beherbergte Neu-Isenburg ein Team von Boccia-Spielern aus dem südamerikanischen Guyana. Damit sich die Mannschaft auch adäquat auf ihren Wettkampf vorbereiten konnte, stellte die Stadt ihnen eine Indoor-Boulebahn zur Verfügung. Das Training hat sich offenbar ausgezahlt: Das guyanische Team flog mit einer Gold-, drei Silber- und einer Bronze-Medaille nach Hause. In Neu-Isenburg geblieben ist die Boulebahn, für die die Stadt nun vor der Gaststätte „Zur Rollschuhbahn“ eine neue Heimat gefunden hat. „Wir hoffen, dass die Boulebahn eine neue Attraktion im Sportpark wird“, sagt Bürgermeister Gene Hagelstein. Aber selbst nachdem die Olympioniken weg sind, geht es reichlich professionell zu auf Neu-Isenburgs jüngster Boulebahn.
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Gilbert Pederzolli, Bundesliga-Spieler und zuletzt 2016 Deutscher Meister im Pétanque, der Wettkampfvariante des Boule, kann man dort regelmäßig treffen. Zeit zum Spielen in seiner Heimat hat der 77-Jährige selten. Denn an den meisten Wochenenden sei er in ganz Deutschland auf Wettbewerben unterwegs.

Dabei ist die Zahl der Wettkampfspieler in Deutschland mehr als gering im Vergleich zu seinem großen Nachbarn im Westen, erklärt Pederzolli. Zwei Millionen lizenzierte Spieler gäbe es in Frankreich, in Deutschland bisher nur einen Bruchteil. Mit mehr solcher schönen Anlagen ließe sich die Zahl sicher steigern. Wer die Regeln des Boulespiels nicht kennt, dem hat sie Pederzolli schnell erklärt: „Grundsätzlich geht es darum, seine eigenen Kugeln möglichst nah einer kleinen Zielkugel, dem sogenannten Schweinchen, zu platzieren.“

Ob mit zwei Einzelspielern mit jeweils drei Kugeln, in Zweier- oder Dreier-Teams: Hat man die Regeln verstanden, fehlen nur noch die Kugeln und schon kann es losgehen mit dem Boule spielen.

Eigene Kugeln braucht man sich dafür zunächst einmal gar nicht zu besorgen, sagt Hagelstein: „Wer dieses gesellige Spiel ausprobieren möchte und keine eigenen Kugeln hat, kann sie ab sofort bei der Gaststätte Zur Rollschuhbahn während der Öffnungszeiten ausleihen. Vielen Dank an die Betreiber, Familie Zekarias, dass sie für die Stadt das Verleihen übernehmen.“

Derweil ist die Boulebahn im Sportpark nicht die erste und auch nicht die einzige in Neu-Isenburg. Weitere Möglichkeiten, dem Boulesport zu frönen, gibt es bei der SSG Gravenbruch am Rand des Sportplatzes, in der Erlenbachaue hinter dem Pflegeheim Am Erlenbach sowie vor der Hugenottenhalle in der Frankfurter Straße. An seinen freien Wochenenden konnte man Pederzolli vor allem dort antreffen, verrät er. Nun werde es ihn aber vor allem in den grünen Sportpark ziehen.  pkb