Gastronomie am Wildpark öffnet bald wieder Jagdhaus lockt mit zwei Biergärten

Gleich zwei Biergärten bieten am historischen Jagdhaus Platz für mehr als 200 Gäste. Der vordere in sonniger Lage erlaubt den Ausblick auf den Eingang der Alten Fasanerie, der hintere liegt unter Kastanien. Foto: holger hackendahl

Hanau-Klein-Auheim – Die Sanierungsarbeiten am historischen Jagdhaus unterhalb des Klein-Auheimer Wildparks stehen kurz vor dem Abschluss. „Noch im August“ soll die Jagdhaus-Gastronomie neu eröffnen, einen genauen Termin gibt es jedoch (noch) nicht. „Die Abläufe mit dem Personal und den neuen Gerätschaften müssten sich erst langsam einspielen“, erläutert Projektleiter Aslan Gabriel. Er befürchtet außerdem, dass er bei einem fixen Eröffnungstermin von vielen Gästen überrannt werden könnte. Das Restaurant war immer ein beliebtes Ausflugsziel.

Neuer Pächter der „Gaststätte Jagdhaus –- Restaurant mit Biergarten am Wildpark“ ist die OSS GmbH aus Wetzlar unter Geschäftsführer und Inhaber Cumali Kömürcü. Projektleiter Gabriel möchte seine Gäste mit „deutsch-mediterraner Küche“ bewirten.

Zunächst soll die Jagdhaus-Außengastronomie öffnen. Zwei Biergärten – einer in sonniger Lage mit Blick auf den Haupteingang des Wildparks, der andere unter Kastanien – werden Platz für 220 Gäste bieten. „Die Innengastronomie im Erdgeschoss ist bis auf einige Kleinigkeiten fertig“, sagt Günter Hunold, technischer Leiter der Alten Fasanerie. „Die Jagdhaus-Gastronomie rundet das Angebot des Wildparks ab“, sagt Hunold. Besuchern standen dort bisher eine Imbisshütte, Hot-Dog-/Crêpes- und Eiswagen zur Verfügung. Das Restaurant im Jagdhaus wurde von vielen schmerzlich vermisst.

Die Sanierung des Jagdhauses – eigentlich mit einer Bausumme von 1,5 Millionen Euro gedeckelt – wurde dann doch etwas teurer als eigentlich geplant, berichtet der technische Leiter des Wildparks. Die endgültige Summe steht noch nicht fest. Immer wieder neu entdeckte Schäden an der Bausubstanz, insbesondere am historischen, 316 Jahre alten Dachgebälk, sprengten den Kostenrahmen. Durch den Austausch tragender, bis in den Kern verfaulter Holzbalken habe sich der Stundenaufwand gegenüber der ursprünglichen Planung verdreifacht. In das 1705 errichtete, denkmalgeschützte Gebäude habe es wohl öfters hinein geregnet. Balkenfäule war die Folge. Das Dach wurde mit roten Biberschwanzziegeln neu eingedeckt, „nun ist es ein echtes Schmuckstück“, findet Hunold. Der Jagdhaus-Pächter, so betont er, habe viel Eigenleistung eingebracht.

Im Biergarten ist das Mobiliar bereits aufgebaut. Die Einrichtung für die Innengastronomie ist „in warmen Farben und modernen Stoffen ausgeführt“, die Lampen seien dem historischen Ambiente angepasst.

Das historische Bauwerk, das laut Hunold im Zuge der Grundsanierung „statisch komplett ertüchtigt wurde“, hat im wahrsten Sinne des Wortes eine bewegte Geschichte hinter sich. Das Gebäude hatte sich im Laufe der Jahrhunderte in der Mitte um einen halben Meter abgesenkt. „Es geriet sogar in Schieflage“, berichtet Hunold. Die Neigung versuchten die Altvorderen durch Sand auszugleichen. „Insgesamt wurden während der Sanierung 60 Tonnen (30 Kubikmeter) feinster Schwemmsand aus der Decke zwischen Erd- und Obergeschoss herausgeholt. Architekt Christian Bernard ließ das Jagdhaus daraufhin mithilfe einer tief verankerten Pfahlkonstruktion stabilisieren.
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